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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Stellenwert des „Hypertrophiekonzeptes“ in einem hepatobiliären Zentrum

Meeting Abstract

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  • Gregor Alexander Stavrou - Allgemeines Krankenhaus Celle, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Celle, Deutschland
  • Karl Jürgen Oldhafer - Allgemeines Krankenhaus Celle, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Celle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch437

doi: 10.3205/10dgch437, urn:nbn:de:0183-10dgch4377

Published: May 17, 2010

© 2010 Stavrou et al.
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Einleitung: Die R0 Resektion ist die beste Therapie bei Lebertumoren. Über die Resektabilität entscheiden technische Machbarkeit und die Größe der Restleber. Ein Lösungsansatz zur Restlebervergrößerung ist das „Hypertrophiekonzept“. Die Pfortader der zu resezierenden Seite wird entweder ligiert oder embolisiert. Um den Stellenwert dieser Methode auf die Resektabilitätssteigerung in zu beurteilen, führten wir eine retrospektive Auswertung an 343 seit 2002 operierten Patienten durch.

Material und Methoden: Die Analyse erfolgte mit unserer prospektiven Datenbank. Alle Patienten mit Hemihepatektomien und erweiterten Resektionen wurden im Hinblick auf das "Hypertrophiekonzept" analysiert.

Ergebnisse: Zwischen 03/2002 und 08/2009 wurden 343 Leberresektionen durchgeführt. Zumeist wurde wegen kolorektaler Lebermetastasen operiert (157/343, 46%). Es wurden 106 (30%) Hemihepatektomien durchgeführt (R 74: L 32), bei 54 (16%) Patienten waren erweiterte Resektionen notwendig (eR 33: eL 17: MesoH 4). Bei zu erwartender geringer Restlebergröße (65/343, 19%) wurde eine virtuelle Operationsplanung mit der MeVis Software durchgeführt. Das Hypertrophiekonzept war danach nur bei 11 Patienten (17% der Risikogruppe, 3% gesamt) nötig, in 6 Fällen wurde eine Ligatur, in 5 Fällen eine Embolisation der Pfortader angewendet. Bei 7/11 (63%) Patienten führte das Konzept zur Operation (3/6 PVL und 4/5 PVE). Nach Resektion kam es in keinem Fall zu einer Leberinsuffizienz.

Schlussfolgerung: Das Hypertrophiekonzept ist eine effektive Methode zur Resektabilitätssteigerung. Durch virtuelle Operationsplanung kann in vielen Fällen auf eine Hypertrophieinduktion mit der ihr eigenen Morbidität verzichtet werden. Das „Hypertrophiekonzept“ sollte zum Arsenal eines Zentrums gehören, ist in unserem Kollektiv jedoch nur bei 3% der Patienten notwendig gewesen.