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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Aktuelle Analyse der Behandlungssituation der Appendizitis – Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Studie

Meeting Abstract

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  • Maik Sahm - Otto-von-Guericke Universität, An-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Magdeburg, Deutschland
  • Matthias Pross - DRK Kliniken Berlin-Köpenick, Klinik für Chirurgie, Berlin, Deutschland
  • Hans Lippert - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch352

doi: 10.3205/10dgch352, urn:nbn:de:0183-10dgch3524

Published: May 17, 2010

© 2010 Sahm et al.
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Einleitung: Die akute Appendizitis zählt trotz rückläufiger Inzidenz zu den häufigsten chirurgischen Notfällen. Metaanalysen zu den therapeutischen Verfahren werden zum Teil durch Ergebnisse der Versorgungsforschung aus den USA und England in Frage gestellt. Das An-Institut zur Qualitätssicherung in der operativen Medizin nimmt mit der akutellen Qualitätssicherungsstudie zur Appendizitis die 3. Analyse der Behandlungssituation der Appendizitis nach den Qualitätssicherungsstudien von 1988/89 und 1996/1997 vor. Analysiert wurde bei stationären Behandlungsfällen mit der Einweisungsdiagnose Appendizitis u.a. das diagnostische Vorgehen, die Risikoevaluierung und Outcome-Kriterien bei operierten Patienten bei differenzierter Analyse verschiedener operationstechnischer Vorgehensweisen in der klinischen Routine.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 01.07.2008–30.06.2009 erfolgte eine prospektive multizentrische Untersuchung zur Analyse der Behandlungssituation der Appendizitis an 29 Kliniken aller Versorgungsebenen. Es erfolgte die Erfassung von 3.720 stationären Behandlungsfällen mit der Einweisungsdiagnose Appendizitis. Die Erfassung der Daten erfolgte mittels standardisierten Erhebungsbogens, die statistische Auswertung im Rahmen einer explorativen Analyse mittels t-Test und Chi-Quadrat-Test. Als signifikant wurden Werte von p<0,05 bewertet.

Ergebnisse: In 13,1% der Fälle wurden konservativ verfahren und 86,9% der Patienten wurden operativ versorgt. In 82,5% der appendektomierten Patienten wurde das laparoskopisches Verfahren genutzt bei einer Konversionsrate von 4,1%. 17,5% der Appendektomien erfolgten primär konventionell. Der Anteil der intraabdominellen Abszesse beträgt 0,9% im laparoskopischen Verfahren und 1,8 % bei konventionellen Verfahren.

Schlussfolgerung: Die aktuelle prospektive multizentrische Untersuchung zur Analyse der Behandlungssituation der Appendizitis zeigt eine Dominanz der laparoskopischen Technik in der klinischen Routine. In der Analyse der Verfahren zeigt sich die laparoskopische Appendektomie als sicheres Verfahren in der Versorgungssituation mit niedrigen Komplikationsraten in der Outcome-Analyse.