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Die Effekte der Ischämischen Fern-Präkonditionierung auf die intestinale Anastomosenheilung im Tiermodell
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die Ischämische Präkonditionierung (IPC) direkt vor einer Anastomosennaht kann die intestinale Anastomosenfestigkeit signifikant steigern (Marjanovic et al, IJCD 2009). Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Effekte der Ischämischen Fern-Präkonditionierung (Remote IPC) (kurzzeitiges Abklemmen der infrarenalen Aorta) auf die Anastomosenheilung.
Material und Methoden: 60 Wistar Ratten wurden in sechs Gruppen randomisiert: (Ko) Kontrolle (n=9) ohne RIPC. Die RIPC Gruppen hatten unterschiedliche Intervalle von Ischämie (Abklemmen der infrarenalen Aorta) und Reperfusion vor Anastomosenanlage: RIPC5/20 (=5 min Ischämie und 20 min Reperfusion) (n=9), RIPC5/30 (n=11), RIPC10/20 (n=13) und RIPC10/30 (n=9). Eine Gruppe erhielt präoperativ nur eine Einmalgabe von L-Arginin (n=9) ohne RIPC. Am 4. postoperativen Tag wurden der Berstungsdruck Anastomose, die Hydroxyprolinkonzentration, semiquantitativ die Adhäsionen sowie histologisch der mukosale Aufbau im Hinblick auf ischämische Schäden im Anastomosenbereich untersucht.
Ergebnisse: Der Berstungsdruck und die Hydroxyprolinkonzentration der Anastomosenregion der fünf experimentellen Gruppen zeigten jeweils keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe. Relevante Adhäsionen fanden sich nur in den RIPC Gruppen (15%), hier traten auch signifikant weniger Ischämieschäden der Dünndarmmukosa im Anastomosenbereich auf.
Schlussfolgerung: Die systemische IPC (RIPC) besitzt keinen signifikanten Einfluß auf die intestinale Anastomosenfestigkeit. Das NO als möglicher Effektor der IPC scheint hier keinen relevanten Einfluß zu haben. Die starken Adhäsionen in den RIPC Gruppen könnten gleichfalls als ein möglicher Erklärungsansatz zur Wirkung der lokalen IPC auf die intestinale Anastomosenfestigkeit dienen. Die RIPC schützt die Anastomosenmukosa vor einem durch die Naht möglicherweise lokal gesetzten prolongierten Ischämieschaden.