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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Wertigkeit der DNA-Ploidie als Prognosefaktor für langfristiges Überleben bei Patienten nach Resektion kolorektaler Lebermetastasen

Meeting Abstract

  • Roberta Bova - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • H. Al-Abadi - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Carsten Kamphues - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Peter Neuhaus - Charité, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Ulf P. Neumann - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch288

doi: 10.3205/10dgch288, urn:nbn:de:0183-10dgch2881

Published: May 17, 2010

© 2010 Bova et al.
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Text

Einleitung: Für Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen stellt die Leberresektion heutzutage die einzige kurativeTherapieoption dar, wobei der Therapieerfolg im Einzelfall nicht sicher vorhergesagt werden kann. Um das Outcome der Patienten prognostisch beurteilen zu können ist die Suche nach prädiktiven Markern daher von großem Interesse. Die DNA-Ploidie konnte bereits bei einer Reihe von Karzinomen als sinnvoller prognostischer Marker bereits eingesetzt werden. Ziel der Studie war es daher, die Wertigkeit der DNA-Ploidie für das Überleben von Patienten nach Resektion kolorektaler Lebermetastasen zu untersuchen.

Material und Methoden: In die Studie wurden insgesamt 154 Patienten eingeschlossen, die sich im Zeitraum von September 1999 bis Dezember 2006 aufgrund eines hepatisch metastasierten kolorektalen Karzinomes in unserer Abteilung einer Leberresektion unterzogen. In der retrospektiven Datenanalyse wurden demographische Daten sowie das Überleben ermittelt. Zudem wurde mittels Durchflusszytometrie der Ploidie-Status der Tumorzellen an gefrorenem Frischgewebe untersucht.

Ergebnisse: Bei 70 Patienten (45,5%) konnte ein diploider DNA-Status festgestellt werden, bei 14 Patienten (9,1%) war der DNA-Status tetraploid, aneuploid bei 60 (38,9%). Bei 10 Patienten (6,5%) konnte aufgrund von Tumornekrose kein DNA-Status erhoben werden. Das mittlere Überleben der diploiden Gruppe betrug 4,53 Jahre, verglichen mit 2,79 Jahren in der tetraploiden Gruppe und 2,71 Jahren in der aneuploiden Gruppe. Bei der statistischen Testung der gesamten Population konnte kein signifikanter Überlebensunterschied festgestellt werden (p=0,07). Beim paarweisen Vergleich der Ploidiegruppen zeigte sich jedoch ein signifikanter Überlebensvorteil der diploiden Patientengruppe gegenüber der aneuploiden Gruppe (p=0,014). Im Vergleich mit der tetraploiden Gruppe wird die statistische Signifikanz knapp verfehlt (p=0,086).

Schlussfolgerung: Die Daten erlauben den Schluss, dass ein diploider DNA-Status mit einem verlängerten Survival verbunden sein kann. Der DNA-Ploidie-Status kann somit einen vielversprechenden Prognosefaktor für das Langzeitüberleben von Patienten nach Resektion kolorektaler Lebermetastasen darstellen und bei der Identifizierung von Hochrisikopatienten sinnvoll sein.