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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Prospektiv randomisierte Studie zur chirurgischen Therapie der Refluxerkrankung – Nissen versus Dor Fundoplicatio

Meeting Abstract

  • Jens Hartmann - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Jürgen Ordemann - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Charalambos Menenakos - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Nikolaos Tsilimparis - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Wieland Raue - Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch215

doi: 10.3205/10dgch215, urn:nbn:de:0183-10dgch2159

Published: May 17, 2010

© 2010 Hartmann et al.
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Text

Einleitung: Nach dem Beweis der Sicherheit und der Effektivität der laparoskopischen Therapie der Refluxerkrankung stehen gegenwärtig unterschiedliche Operationstechniken zur laparoskopischen Behandlung der GERD im Fokus der Diskussion. Mit dieser prospektiv randomisierten Studie werden die Ergebnisse einer vollständigen 360° Nissen Fundoplicatio im Vergleich zur ventralen 180° Semifundoplicatio (Dor) hinsichtlich der Lebensqualität sowie der funktionellen Refluxparameter in einem mittelfristigen Follow up untersucht.

Material und Methoden: In einem Zeitraum von 24 Monaten wurden 64 Patienten gleichverteilt in zwei Gruppen ( Gruppe A – Nissen Fundoplicatio/ Gruppe B – Dor Semifundoplicatio) randomisiert und nach einem standartisierten Studienprotokoll therapiert. Nach einem mittleren Follow up von 18 Monaten wurden die Patienten erneut untersucht (pH- Metrie, Ösophagusmanometrie) und die Lebensqualität anhand des GQLI und Visick Scores erhoben. Die Daten von insgesamt 57 Patienten (Gruppe A: 27; Gruppe B:30) konnten erhoben und weiter analysiert werden.

Ergebnisse: Nach Nissen Fundoplicatio erklärten 25 Patienten (93%) das erzielte Operationsergebnis als erfolgreich. In der Dor Gruppe wurde das Operationsergebnis nur von 21 Patienten (70%) als Erfolg gewertet (p=0,04). Allerdings zeigt sich im ermittelten Lebensqualitätsindex (GQLI) im postoperativen Follow up kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p=0,5). Auch in den funktionellen Parametern wie deMeester Score (12 vs. 16, p=0,1) und dem mittleren Druck über dem unteren Ösophagusshinkter (13 vs. 12, p=0,5) ist kein Unterschied zu ermitteln.

Schlussfolgerung: Die ventrale Semifundoplicatio nach Dor führt im Vergleich zur 360° Nissen Fundoplicatio zu vergleichbaren Ergebnissen in den funktionellen Parametern hinsichtlich der Refluxkontrolle in einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum. Die subjektive Patientenzufriedenheit hinsichtlich des Operationsergebnisses ist allerdings in der Dor Gruppe niedriger.