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P-selectin glycoprotein ligand-1 (PSGL-1)-abhängige Leukozytenrekrutierung vermittelt die Leberzellschädigung im Rahmen der obstruktiven Cholestase
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Obstruktive Cholestase bedingt eine inflammatorische Reaktion des Lebergewebes. Diese führt zur Leukozytenakkumulation im Lebergewebe und zur konsekutiven Leberzellschädigung. Ziel der vorliegenden Studie war es zu klären welche Rolle die P-selectin glycoprotein ligand-1 (PSGL-1)-abhängige Leukozytenrekrutierung bei der Entstehung des hepatozellulären Gewebeschadens bei obstruktiver Cholestase spielt.
Material und Methoden: C57BL/6 Mäusen wurden einer Ligatur des DHC (BDL) unterzogen. Zuvor erfolgte die Applikation eines anti-PSGL-1-Antikörpers oder eines Kontroll-Antikörpers. Tiere ohne BDL dienten als Kontrolle. Intravitalmikroskopisch wurde die hepatische Leukozytenakkumulation und die sinusoidale Perfusion untersucht. Zusätzlich erfolgte die Bestimmung der Myeloperoxidase-Aktivität (MPO). Der hepatozellulären Schadens wurde durch die Serumaktivität der Transaminasen und die Anlayse HE-gefärbter Gewebeschnitte charakterisiert. Mittelwerte±SEM; p<0,05
Ergebnisse: Die Gallengangsligatur bewirkte eine Zunahme der hepatischen Leukozytenrekrutierung (1878.5±256.7 vs. 133.2±50.9 cells/mm2), eine drastische Erhöhung der Leberenzyme (ALT: 68,9±5,2 vs. 0,4±0,1 μkat/l) sowie ein ausgeprägtes sinusoidales Perfusionversagen (18±2 vs. 4±1%). Die Inhibierung von PSGL-1 führte zu einer signifikanten Reduktion des hepatozellulären Schadens (ALT: 14.7±6.1 µKat/L). Des Weiteren kam es zur Reduktion der Leukozytenadhäsion (306.3±106.4 cells/mm2), der MPO-Aktivität (0,049±0,01 vs. 0,171±0,09 U/g) und des sinusoidalen Perfusionversagens (10.0±1.0%).
Schlussfolgerung: Diese Daten belegen erstmals die zentrale Bedeutung von PSGL-1 für die Entstehung des hepatozellulären Schadens durch Regulation der hepatischen Leukozytenrekrutierung im Rahmen der obstruktiven Cholestase. Die Blockade des PSGL-1-Rezeptors führt zu einer Verbesserung der hepatischen Mikrozirkulation und zur Reduktion des Leberzellschadens. Somit könnte eine medikamentöse Inhibition von PSGL-1 bei Patienten mit cholestastatischen Lebererkrankungen helfen die Leberfunktion zu verbessern.