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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Langzeit-Patienten und Transplantatüberleben von allogenen Nierentransplantaten des Eurotransplant Senior Programms (ESP) im Vergleich zu älteren HLA-kompatiblen Empfängern aus dem ETKAS-Programm

Meeting Abstract

  • Robert Brauer - Klinikum rechts der Isar, der TU-München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Nina Elfinger - Klinikum rechts der Isar, der TU-München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Petra Heinrich - Klinikum rechts der Isar, der TU-München, Insitut für medizinische Informatik und Biometrie, München, Deutschland
  • Manfred Stangl - Klinikum rechts der Isar, der TU-München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch182

doi: 10.3205/10dgch182, urn:nbn:de:0183-10dgch1828

Published: May 17, 2010

© 2010 Brauer et al.
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Einleitung: Ein Jahrzehnt nach Initiierung des ESP-Programmes wurde das Transplantat- und Patientenüberleben mit einer Kontrollgruppe älterer Empfänger HLA-kompatibler allogener Nierentransplantate verglichen, um die Vor und Nachteile im Langzeitverlauf zu überprüfen.

Material und Methoden: Von 1999 bis 2009 erhielten 96 Patienten älter als 65 Jahre eine Nierentransplantation eines über 65-jährigen Organspenders innerhalb des ESP-Programmes. Als Kontrollgruppe wurden 46 Patienten aus dem gleichen Zeitraum ausgewählt, die älter als 60 Jahre waren und eine HLA kompatible Nierentransplantation aus dem ETKAS-Programm (Kontrollgruppe) bekommen haben.

Ergebnisse: In der EPS-Gruppe lag das Durchschnittsalter der Empfänger bei 67±2,0 Jahren (n=96) und der Spenderorgane bei 72±5,3 Jahren. In der ETKAS-Gruppe lag das Durchschnittsalter bei 64±3 Jahren (n=46) und der Spenderorgane bei 40±16 Jahre. Die kalte Ischämiezeit betrug in der EPS-Gruppe 8,7±3,7 h (n=96) und in der Etkas-Gruppe 14,3±5 h. Die Rate an Delayed graft function (DGF) war identisch in beiden Gruppen. Akute Abstoßungsreaktionen traten mit 78% signifikant höher in der ESP-Gruppe auf, als in der ETKAS-Gruppe mit 22%. Mortalität war im Beobachtungszeitraum nur 5% höher in der EPS-Gruppe, als in der Kontrollgruppe im Gegensatz zum Organverlust, der mit 43% nach 5 Jahren signifikant höher war als in der ETKAS-Gruppe mit 8,7%.

(Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Das durchschnittliche 1 Jahresüberleben liegt mit 70% in der ESP-Gruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (95,4%) aufgrund der erhöhten Rate an akuten Abstoßungsreaktionen und primären Organversagen. Unsere retrospektive Nachuntersuchung zeigt eindeutig, dass die älteren Organempfänger immunkompetent sind und daher eine HLA-Übereinstimmung der Spender/Empfänger-Paare auch in dem ESP-Programm erforderlich ist.