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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Mesenchymale Stammzellen beeinflussen das Transplantüberleben unterschiedlich in Abhängigkeit einer immunsuppressiven Therapie

Meeting Abstract

  • Felix Popp - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Elke Eggenhofer - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Philipp Renner - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Johannes Steinmann - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Hans Jürgen Schlitt - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Pompiliu Piso - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Marc H. Dahlke - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch173

doi: 10.3205/10dgch173, urn:nbn:de:0183-10dgch1734

Published: May 17, 2010

© 2010 Popp et al.
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Einleitung: Mesenchymale Stammzellen (MSC) beeinflussen die Immunantwort in vitro und in vivo, was sie zu interessanten Kandidaten für eine Therapie zur Toleranzinduktion transplantierter solider Organe macht. Wir haben bereits gezeigt, dass MSC zusammen mit einer kurzen immunsuppressiven Therapie mit Mycophenolat (MPA) Langzeitüberleben transplantierter Herzen im Rattenmodell induzieren können. Werden MSC jedoch ohne immunsuppressive Therapie verabreicht, beschleunigen sie die Abstoßung. Um diese anscheinend gegensätzliche Wirkung näher zu untersuchen analysierten wir transplantierte Tiere an verschiedenen Zeitpunkten.

Material und Methoden: MSC vom Spender wurden Ratten 4 Tage vor der Herztransplantation intravenös appliziert. Einige Tiere erhielten postoperativ MPA über 8 Tage als immunsuppressive Therapie. Herztransplantate, peripheres Blut, Lymphknoten und Milzgewebe wurden an verschiedenen Zeitpunkten entnommen und mittels Durchflusszytometrie analysiert.

Ergebnisse: Tiere, die MSC und MPA erhielten akzeptierten das Herztransplantat langfristig. Dendritische Zellen (DC) von Tieren, die MSC erhielten zeigten einen regulatorischen Phenotyp. Die kostimulatorischen Moleküle CD80 und CD86 wurden hier weniger stark exprimiert als bei den Kontrollen. Die Expressionsrate der MHC Klasse II Moleküle veränderte sich nicht. Auch DC von Tieren, die Herztransplantate beschleunigt abstießen zeigten diesen Phänotyp.

Schlussfolgerung: Aufgrund der Ergebnisse stellen wir folgende Hypothese zur Wirkungsweise von MSC auf: Allogene MSC induzieren zwei gegensätzliche Effekte. Zum einen sensibilisieren sie den Empfänger, zum Anderen induzieren sie tolerogene DC. Wenn MSC ohne immunsuppressive Therapie verabreicht werden, stoßen aktivierte T Zellen das Transplantat beschleunigt ab. MPA wirkt vornehmlich auf diese aktivierten T Zellen, so dass die tolerogenen DC übrig bleiben und Langzeitakzeptanz vermitteln.