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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Evaluation klinischer Behandlungspfade für das prästationäre und stationäre Patientenmanagement in einer viszeralchirurgischen Klinik der Maximalversorgung

Meeting Abstract

  • Christina Haane - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Markus Utech - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Matthias Brüwer - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch158

doi: 10.3205/10dgch158, urn:nbn:de:0183-10dgch1583

Published: May 17, 2010

© 2010 Haane et al.
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Einleitung: Klinische Behandlungspfade führen zur Standardisierung hausinterner Handlungsabläufe und sichern den optimalen Zeitablauf hinsichtlich Diagnostik und therapeutischem Procedere. Durch strukturierte Abläufe soll zudem eine hohe Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit erreicht werden. Ziel der Untersuchung war die Auswertung der Umsetzung und Praxistauglichkeit von 10 definierten Behandlungspfaden über einen Zeitraum von 6 Wochen.

Material und Methoden: 10 klinische Behandlungspfade (Sigmadivertikulitis, Appendizitis, Hyperparathyreoidismus, Lebermetastasen, Cholezystitis, Cholezystolithiasis, HCC, Kolo-, Pankreas- und Ösophaguskarzinom) wurden bei 47 Patienten über 6 Wochen hinsichtlich des prästationären Patientenmanagements (Abweichungen der klinischen, labortechnischen und apparativen Untersuchungen) und des stationären Patientenmanagements (postoperativer Kostaufbau, zeitgerechtes Entfernen von Drainagen, Entlassmanagement inklusive Arztbrief und ggf. Tumornachsorge) beurteilt.

Ergebnisse: Prästationär wurde bei allen Patienten die entsprechende apparative Diagnostik durchgeführt, 87% der Patienten [41/47] erhielten exakte Blutabnahmen und bei 36 Patienten erfolgte eine prästationäre MRSA-Testung. Im stationären Verlauf wurden bei 17% der Patienten [41/47] die postoperativen Laboruntersuchungen korrekt durchgeführt. Hierbei kam bei 36 von 47 Patienten zu vermehrten Laborbestimmungen. Der Kostaufbau gelang bei 55 % der Patienten [26/47] regelrecht. Bei 81% der Patienten [38/47] konnte der zeitgerechte Drainagenzug dokumentiert werden. Am vorgesehenen Entlassungstag verließen 34% der Patienten [16/47] die Klinik. Bei allen Patienten wurde das onkologische Procedere in der Tumorkonferenz besprochen und der Entlassungsbrief mitgegeben.

Schlussfolgerung: Die hohe Umsetzungsrate der prästationären Behandlungsabläufe hat zu einer zeitgerechten, sicheren Operationsvorbereitung beigetragen. Zudem wurden Kosten (z.B. MRSA-Schnelltest) gespart. Die z.T. geringe Umsetzungsrate der stationären Behandlungspfade liegt einerseits an der noch begrenzten Akzeptanz der verschiedenen Berufsgruppen in der Klinik und spiegelt andererseits auch den komplexen Krankheitsverlauf insbesondere multimorbider Patienten wider.