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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Der „simple risk score“ ist ein Prädiktor für Morbidität, Mortalität und Langzeitüberleben bei reseziertem Ösophaguskarzinom ohne neoadjuvante und adjuvante Therapie

Meeting Abstract

  • Johannes Metze - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Yogesh Kumar Vashist - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Asad Kutup - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Alexandra König - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Florian Gebauer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Oliver Zehler - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Maximilian Bockhorn - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Emre F. Yekebas - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Jakob R. Izbicki - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch137

doi: 10.3205/10dgch137, urn:nbn:de:0183-10dgch1372

Published: May 17, 2010

© 2010 Metze et al.
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Einleitung: Die Ösophaguschirurgie ist auch heute noch mit beträchtlicher Morbidität und Mortalität behaftet. Das Langzeitüberleben bei Ösophaguskarzinom ist unbefriedigend. Es besteht ein Mangel an prognostischen Markern bei Ösophaguskarzinom. Ziel dieser Arbeit war es, einen „simple risk score“ (SRS), basierend auf gängigen Parametern der präoperativen Abklärung, als Prädiktor für Morbidität, Mortalität und Langzeitüberleben zu etablieren.

Material und Methoden: Mittels funktioneller Evaluation der verschiedenen Organsysteme anhand validierter Werkzeuge (revised cardiac risk index, MELD score, Lungenfunktionstest) wurden drei SRS-Gruppen definiert. SRS1-Patienten wiesen gute Funktion in allen Organsystemen auf. Patienten in der SRS2-Gruppe hatten mässige Einschränkung eines Organsystems. Bei mässiger Einschränkung von zwei oder schwerer Einschränkung eines Organsystems wurden die Patienten der SRS3-Gruppe zugeteilt. Insgesamt wurden 498, nur resezierte, Ösophaguskarzinompatienten untersucht.

Ergebnisse: Der SRS korrelierte signifikant mit dem UICC-Stadium (P=0.005). SRS2 und SRS3-Patienten hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Komplikation bzw. Versterben gegenüber SRS1-Patienten. Zwischen den SRS1 bis SRS3-Gruppen war ein signifikanter Abfall im krankheitsfreiem (P<0.001) und Gesamtüberleben (P<0.001) zu beobachten. In nodal-stratifizierter Subanalyse konnte mittels SRS innerhalb der nodal-negativen Patienten eine weitere Risikoeinschätzung für krankheitsfreies und Gesamtüberleben vorgenommen werden. Der SRS wurde in der Multivariatenanalyse als ein unabhängiger Prädiktor für Tumorrezidiv und Gesamtüberleben identifiziert.

Schlussfolgerung: SRS ist einfach zu bestimmen und erlaubt eine objektive Allokation von Ösophaguskarzinompatienten zu verschiedenen Risikogruppen in Bezug auf Morbidität, Mortalität und Langzeitüberleben.