gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Verstärkung des chirurgischen Traumas im Mausmodell führt zu einer Supprimierung der Zytokinfreisetzung isolierter Splenozyten

Meeting Abstract

  • Pia Körner - Universitätsklinikum Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Alexandra Westerholt - Universitätsklinikum Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Stephan Diedrich - Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald, Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirugie, Greifswald, Deutschland
  • Katharina Cziupka - Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald, Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirugie, Greifswald, Deutschland
  • Tobias Traeger - Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald, Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirugie, Greifswald, Deutschland
  • Wolfram Keßler - Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald, Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirugie, Greifswald, Deutschland
  • Stefan Maier - Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Greifswald, Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirugie, Greifswald, Deutschland
  • Claus-Dieter Heidecke - Universitätsklinikum Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Greifswald, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch132

doi: 10.3205/10dgch132, urn:nbn:de:0183-10dgch1321

Published: May 17, 2010

© 2010 Körner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Nach ausgedehnten viszeralchirurgischen Eingriffen kommt es postoperativ zu einer mehrere Tage andauernden Immunsuppression. Bislang existierte kein adäquates Tiermodell, um dieses Phänomen zu charakterisieren. Ziel dieser Studie ist es daher, im Mausmodell den Einfluss einer Verstärkung des operativen Traumas auf das postoperative Immunsystem abzubilden.

Material und Methoden: Weibliche C57B/6 Mäuse wurden einer der folgenden Operationen unterzogen: Laparotomie, einfache Kompression oder mehrfache Kompression des gesamten Dünndarms (n=5 je Gruppe). Als Kontrolle wurden Splenozyten nicht-operierter Mäuse herangezogen. 6h und 72h nach dem operativen Eingriff wurden Splenozyten isoliert und ex vivo mit LPS stimuliert. Die anschließende Zytokinfreisetzung wurde mittels CBA-Kit (cytometric beads array) analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit GraphPad Prism Software.

Ergebnisse: Bereits 6h nach dem Eingriff kann eine signifikante Suppression der Freisetzung von TNF-α und IFN-γ nachgewiesen werden (p<0,001). Dabei spielt der Umfang des operativen Traumas keine Rolle für das Ausmaß der Suppression. Zum Zeitpunkt 72h nach OP hat die Zytokinfreisetzung von Splenozyten der laparotomierten und der einfach Dünndarm-komprimierten Gruppe bereits wieder das Level der Kontrollgruppe erreicht. Dagegen zeigt die Gruppe der mehrfach Dünndarm-komprimierten Mäuse aufgrund des ausgedehnten OP-Traumas eine gegenüber den anderen Gruppen signifikante Reduktion der Splenozytenfunktion (TNF-α und IFN-γ, p<0,05)

Schlussfolgerung: Ein ausgedehnter operativer Eingriff führt zu einer prolongierten Suppression des Immunsystems. Erstmals wurde im Mausmodell ein direkter Zusammenhang zwischen der Größe des operativen Traumas und der nachfolgenden Immunsuppression nachgewiesen. Damit kann künftig dieses klinisch so schwerwiegende Phänomen in einem Tiermodell abgebildet und weiteren Analysen zugänglich gemacht werden.