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Dreidimensionale MRT, Diffusion Tensor Imaging und Traktographie in der präoperativen Diagnostik von traumatischen Läsionen des Plexus brachialis
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die Bedeutung der MRT in der präoperativen Diagnostik von traumatischen Läsionen des Plexus brachialis (tLPB) wird fortlaufend kontrovers diskutiert. Diese Studie evaluiert die Genauigkeit der hochauflösenden 3-D-CISS und 3-D-STIR SPACE Sequenzen in der Erfassung von prä- und postganglionären tLPB. Zusätzlich wird die technische Anwendbarkeit des Diffusion Tensor Imaging (DTI) und der Traktographie untersucht.
Material und Methoden: An 10 gesunden Probanten und 7 Patienten mit tLPB wurde der supraklavikuläre Plexus brachialis mit einem 1.5 Tesla MRT untersucht. Koronare 3-D-CISS und 3-D-STIR sowie axiale EPI-Sequenzen wurden aquiriert. Es erfolgte ein MPR und MIP Analyse und die Bildqualität wurde bewertet. Die Traktographie wurde basierend auf den DTI-Daten berechnet. Die erhobenen Befunde wurden mit der klinisch-neurologischen Untersuchung, der Elektrophysiologie, der Myelographie und der postmyelo-CT sowie den intraoperativen Situs verglichen.
Ergebnisse: Die intraduralen Wurzelfilamente und die supraklavikulären Plexusanteile konnen bei allen Untersuchungen mit sehr guter Bildqualität durch die 3-D-CISS and 3-D-STIR visualisiert werden. Bei 5 Patienten konnten intradurale Wurzelausrisse richtig erfasst werden. Alle intraoperativen Befunde bestätigten die präoperative Diagnose der MRT. Die traktographische Berechung der supraklavikulären Plexusanteile war möglich und korrelierte mit den anatomischen Datensätzen.
Schlussfolgerung: In tLPB können mit 3-D-CISS und 3-D-STIR Sequenzen prä- und postganglionären Läsionen des Plexus brachialis mit hoher diagnostischer Genauigkeit erfasst werden. DTI und Traktographie repräsentieren noch experimentelle Modalitäten in der Bildgebung peripherer Nerven, sie sind aber bereits technisch durchführbar und versprechen in der Zukunft auch Aussagen über die mikrostrukturelle Organisation von peripheren Nerven treffen zu können.