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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

ERCC1 Gen-Polymorphismus zur Response- und Prognoseprädiktion einer neoadjuvanten Radiochemotherapie beim Adenocarcinom des Ösophagus

Meeting Abstract

  • Ralf Metzger - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Ute Warnecke-Eberz - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Hakan Alakus - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Jan Brabender - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Daniel Vallböhmer - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Fabian Kütting - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Stefan Paul Mönig - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Arnulf H. Hölscher - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Elfriede Bollschweiler - Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch087

doi: 10.3205/10dgch087, urn:nbn:de:0183-10dgch0872

Published: May 17, 2010

© 2010 Metzger et al.
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Text

Einleitung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie (RT/CTx) wurde primär für das Plattenepithelcarcinom der Speiseröhre etabliert. Im eigenen Krankengut zeigte sich, daß auch Patienten mit lokal fortgeschrittenem Adenocarcinom der Speiseröhre (AC) zu 30% ein gutes Ansprechen haben und mit einer 3 Jahres Überlebensrate von über 80% eine exzellente Prognose aufweisen. Um diese Patienten zu identifizieren, wurde der Gen-Polymorphismus von ERCC1 bestimmt.

Material und Methoden: Genomische DNA wurde aus Proben von 144 Patienten mit AC des Ösophagus isoliert und zur SNP-Analyse eingesetzt. Die allelische Diskriminierung erfolgte durch real-time PCR. Zwei allelspezifische TaqMan Proben wurden zur kompetitiven Gen-Amplifikation von ERCC1 eingesetzt. Der ermittelte Genotyp wurde mit der histomorphologischen Tumorregression und dem Überleben nach neoadjuvanter RT/CTx verglichen. Als major Response (MaHR) wurden ≤10% residuale vitale Tumorzellen gewertet.

Ergebnisse: Die Beurteilung der Tumorregression zeigte bei 49/144 (34%) Patienten ein MaHR mit einer 5-Jahres Überlebensrate (5-JÜLR) von 72% (p=0.0001). Der ERCC1-Polymorphismus für das Gesamtkollektiv zeigte folgende Verteilung: ERCC1 Polymorphismus CC: n=13 (9.0%), TT: n=74 (51%), CT: n=57 (40%). Der ERCC1 Polymorphismus CT konnte als Prädiktionsfaktor für das Ansprechen auf die neoadjuvante RT/CTx identifiziert werden (p<0.001). Die 5-JÜLR von Patienten mit CT-Genotyp betrug 53%. Demgegenüber verschlechterte sich die 5-JÜLR in der Gruppe der Patienten mit CC/TT-Polymorphismus auf 33%.

Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigte eine signifikante (p<0.001) Korrelation zwischen allelischer Variation von ERCC1 SNP rs11615 und dem Response sowie dem Überleben von Patienten mit Adenocarcinom des Ösophagus, die neoadjuvant mit CDDP, 5-FU und 36Gy therapiert wurden. Der Nukleotid-Polymorphismus von ERCC1 könnte deshalb zur Individualisierung der Therapie beim Ösophaguscarcinom beitragen.