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Postoperative Hypocalciämie und Autotransplantation der Epithelkörperchen in der Schilddrüsenchirurgie
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die Hypocalciämie (HC) ist eine der wesentlichen Komplikationen der Schilddrrüsenchirurgie. Der Stellenwert der Nebenschilddrüsen- (NSD-) Autotransplantation in der Operationsstrategie muß mit Bezug zu dieser Komplikation analysiert werden.
Material und Methoden: In einem 2-jährigen Zeitraum wurden 723 Patienten (♂ 177, ♀ 546, ~52,2 Jahre) an der Schilddrüse operiert (50,1% Thyreoidektomien, 12,7% Hemithyreoidektomien, 28,2% Dunhill Resektionen). In 49 Fällen wurde mindestens 1 NSD autotransplantiert. Die Parameter der retrospektiven Analyse umfassen die Diagnose, die Operationsmethode, postoperative Komplikationen, klinische Symptomatik der HC und die Ergebnisse der Verlaufskontrollen.
Ergebnisse: 91 Patienten wiesen eine postoperative HC auf, 21/91 mit einer klinischen Symptomatik. Die Basedow-Stuma (p<0,001 vs. Hashimoto-Struma) und die Thyreoidektomie (p<0,001) erwiesen sich als signifikante Faktoren für das Auftreten einer HC. Die passagere HC-Rate des gesamten Kollektivs betrug 11,9%, die permanente HC-Rate 0,69%. NSD-Autotransplantationen wurden in >90% bei Thyreoidektomien und Dunhill-Resektionen durchgeführt. Im postoperativen Verlauf nach NSD-Autotransplantation war der Kalziumwert in 44,9% der Fälle signifikant häufiger (p<0,001) erniedrigt. Ein signifikanter Unterschied der permanenten HC-Rate (>6 Monate) besteht im Vergleich zum gesamten Kollektiv nicht.
Schlussfolgerung: Die NSD-Autotransplantation ist bei aufwändigen Schilddrüsenresektion eine Option für den Chirurgen, die zwar eine erhöhte passagere aber niedrige permanente HC-Rate im postoperativen Verlauf aufweist. Eine standardisierte postoperative Verlaufskontrolle ist zu empfehlen.