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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die totale Parathyreoidektomie in der Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus – Erfahrungen nach Ersteingriff bei 399 Patienten

Meeting Abstract

  • Anna Heverhagen - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Ralph Schneider - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Detlef Klaus Bartsch - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Katja Schlosser - Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch016

doi: 10.3205/10dgch016, urn:nbn:de:0183-10dgch0164

Published: May 17, 2010

© 2010 Heverhagen et al.
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Text

Einleitung: Eine Parathyreoidektomie (PTX) bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus (sHPT) ist bei einer konservativ unbeeinflussbaren Erhöhung des Parathormons (PTH) indiziert. Die vorliegende Studie diente der Analyse der Ergebnisse von Ersteingriffen an den Nebenschilddrüsen (NSD), die an dialysepflichtigen Patienten mit einem sHPT durchgeführt wurden.

Material und Methoden: Die Daten aller Patienten, bei denen aufgrund eines sHPT zwischen 1988 und 2008 eine erstmalige PTX erfolgte, wurden erfasst. Entsprechend der operativen Therapie erfolgte die Einteilung in 3 Gruppen: totale Parathyreoidektomie (tPTX) mit Autotransplantation (AT) und Thymektomie (T) (Gruppe 1), tPTX ohne AT und ohne T (Gruppe 2) und Resektion von weniger als 4 NSD (Gruppe 3). Für die verschiedenen Gruppen wurden prä- und postoperative Kalzium- und PTH-Werte, die Anzahl der resezierten NSD und die Persistenz- und Rezidivraten ermittelt.

Ergebnisse: 354 Patienten erhielten eine tPTX +AT +T (Gruppe 1), 24 eine tPTX ohne AT und ohne T (Gruppe 2) und 21 eine Resektion von weniger als 4 NSD (Gruppe 3). In allen Gruppen konnte postoperativ ein signifikanter Abfall der Kalzium- und PTH-Werte nachgewiesen werden: Ein persistierender sHPT konnte nur bei Patienten in Gruppe 3 beobachtet werden (2/21; 9,5%). In 8,8% (31/354) der Gruppe 1 und in 19% (4/21) der Gruppe 3 war eine Reoperation aufgrund eines Rezidivs notwendig. 80,6% (25/31) der Rezidiveingriffe der Gruppe 1 wurden am AT durchgeführt, während bei allen Patienten der Gruppe 3 eine zervikale Reexploration notwendig war. Kein Patient der Gruppe 2 entwickelte eine Persistenz oder ein Rezidiv.

Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Die tPTX mit oder ohne AT ist ein sicheres Verfahren zur Behandlung eines konservativ unbeeinflussbaren sHPT. Resektionen von weniger als 4 Nebenschilddrüsen gehen mit einer deutlich erhöhten Persistenz- oder Rezidivrate einher. Die tPTX ohne AT und ohne T scheint mit einer geringeren Rezidiv-Rate einherzugehen.