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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Minimal invasive video-assistierte Thyreodektomie: unsere Erfahrungen nach mehr als 1.000 Operationen

Meeting Abstract

  • corresponding author P.F. Alesina - Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimalinvasive Chirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • S. Hommeltenberg - Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimalinvasive Chirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • M.K. Walz - Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimalinvasive Chirurgie, Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11071

doi: 10.3205/09dgch764, urn:nbn:de:0183-09dgch7645

Published: April 23, 2009

© 2009 Alesina et al.
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Einleitung: Wir berichten über unsere Erfahrung mit der minimal invasiven video-assistierten Thyreoidektomie (MIVAT).

Material und Methoden: Im Zeitraum von November 1999 bis August 2008 wurden 1.074 Patienten (236 Männer, 838 Frauen; Alter: 46 ± 13 Jahren; Spanne: 11–85 Jahren) mit der video-assistierten Technik operiert. Die Indikation für MIVAT bestand beim Schilddrüsenvolumen < 30 ml. Die minimal invasive video-assisitierte Thyreoidektomie (MIVAT) wird mit einem einzelnen 1,5 – 3 cm groβen Schnitt in Hautniveau über der Fossa jugularis, einer 30° 5 mm Optik und einem konventionellen Retraktor (Langenbeck-Retraktor) durchgeführt. Eine direkte Laryngoskopie zur Dokumentation der Stimmbandverhältnisse wird prä- und post-operativ durchgeführt.

Ergebnisse: Die preoperative Diagnose war: Struma uninodisa bei 356 Patienten, Struma multinodosa bei 507, Rezidivstruma bei 3, Morbus Basedow bei 129, toxische Struma multinodosa bei 34, Autonomes Schilddrüsenadenom bei 31, papilläres Schilddrüsenkarzinom bei 8, RET-Oncogene Mutation bei 3 Patienten mit MEN II, Hashimoto-Thyreoiditis bei 3. 1083 MIVAT wurden bei 1074 Patienten durchgeführt (9 re-MIVAT zustand nach primärer Hemithyreoidektomie und Zufallsbefund eines papilläres Schilddrüsenkarzinom). Die Operation ist in 524 Fälle eine Hemithyreoidektomie gewesen, in 242 eine subtotale Resektion nach Dunhill, in 275 Fällen eine Thyreoidektomie, in 34 die Knoten Excizion. Eine gleichzeitig zentrale Lymphadenektomie wurde bei 8 Patienten durchgeführt. In 9 Fällen handelte sich um eine Rest-Thyreoidektomie bei Zufallsbefund eines papillären Schilddrüsenkarzinoms. Das intraoperativ Neuromonitoring ist in 287 Operationen (26%) genuzt worden. Eine Konversion zur konventionellen Zervikotomie war bei 16 Patienten notwendig (1,5%). Die mittlere OP-Zeit betrug 58 Minuten für die Hemithyreoidektomie, 71 Minuten für die Dunhill-Opreation und 81 Minuten für die Thyreoidektomie. Eine Redon Drainage wurde in 295 Fällen eingelegt (27%). Die Histologie zeigte ein papilläres Schilddrüsenkarzinom bei 32 Patienten (mit Lymphknotenmetastase in 2) und zwei medulläre Schilddrüsenmikrokarzinome. Die postoperativen Komplikationen waren 11 Recurrensparesen (1,0%), Nachblutung in 21 Fällen (1,9%), eine postoperative Hypokalzämie bei 44 Patienten (8,3%) von 526 Dunhill-Thyreoidektomie.

Schlussfolgerung: Unsere Erfahrung zeigt, dass die minimal invasive Thyreodektomie ein etabliertes Verfahren in der Schilddrüsenchirurgie darstellt.