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Perforatorgefäßanatomie des Bauchnabels: Topographie und Bedeutung für die Mittellinienkomponentenseparation
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die Erweiterung der anatomischen Komponentenseparation zur Hernienreparatur auf den M. rectus abdominis, kann zu Durchblutungskomplikationen des Bauchnabels führen. Eine an die Gefäßarchitektur angepasste periumbilicale Dissektion, sollte solchen Komplikationen entgegenwirken können. Zu diesem Zwecke wurde eine anatomische Mikrodissektionsstudie der umbilicalen Gefäßarchitektur, inmitten der stratigraphischen Anatomie der Mittellinie durchgeführt.
Material und Methoden: : Basierend auf 15 weiblichen und 12 männlichen Kadavern wurden n=27 Bauchwandgefäßausgusspräparate angefertigt. Nach Konservierung der Präparate wurden die Gefäßzuflüsse des Bauchnabels – hinsichtlich der Medianebene – seitengetrennt untersucht.
Ergebnisse: Die Durchblutung des Bauchnabels wird von muskulokutanen und septokutanen Perforatorgefäßen gestellt, welche ihren Ursprung von den medialen Ästen der inferioren epigastrischen Gefäße nehmen. Auf ihrem Weg zum Bauchnabel zeigen diese Gefäße eine enge Lagebeziehung zum M. rectus abdominis, zur Vagina m. recti abdominis, sowie zur Linea alba.
Schlussfolgerung: Die architektonische Integration der den Bauchnabel versorgenden Perforatorgefäße in die komplexe fibro-aponeurotische Anatomie der Mittellinie, kann im Zuge periumbilicaler Dissektionen leicht zu deren Beschädigung führen. Die mediane Laparotomie bewirkt bereits unmittelbar eine Halbierung der Bauchnabeldurchblutung. Die periumbilicale Separationsebene des M. rectus abdominis sollte daher ventral von der Fascia transversalis, dorsal vom Peritonaeum parietale und medial von der Fascia umbilicalis im Übergang zur Linea alba begrenzt sein. Diese präparatorischen Manöver sollten die Durchblutung des Bauchnabels sichern und dennoch eine maximale Mobilisierung der separierten Mittellinienkomponenten gewährleisten.