gms | German Medical Science

126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Kleine Schritte große Wirkung: Engagement in der chirurgischen Weiterbildung führt zu Verbesserungen in der Zufriedenheit mit der Weiterbildungssituation

Meeting Abstract

  • S. Vogel - HELIOS Akademie, Berlin
  • T. Krystofiak - HELIOS Akademie, Berlin
  • P. Orlow - ETH Zürich
  • M. Siegrist - ETH Zürich
  • corresponding author P. Fotuhi - HELIOS Akademie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11530

doi: 10.3205/09dgch668, urn:nbn:de:0183-09dgch6685

Published: April 23, 2009

© 2009 Vogel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die Ärzte in Weiterbildung (AiW) der chirurgischen Fächer sind aufgrund neuer Arbeitszeitvorgaben und einer häufig schlecht strukturierten Weiterbildung mit ihren Weiterbildungsbedingungen unzufrieden. Dies zeigten auch die Ergebnisse einer konzernweiten Befragung der AiW in 2006 an den HELIOS Kliniken. Die ernüchternden Chirurgie-Ergebnisse wurden den Chefärzten innerhalb der HELIOS Fachgruppentreffen vorgelegt und diskutiert. Als Konsequenz wurde das AiWextra-Programm eingeführt, das allen AiW jährlich einen fachlichen und einen außerfachlichen Kurs kostenfrei anbietet. Das Weiterbildungsbudget wurde auf 0,4% des Jahresumsatzes erhöht und darüber hinaus vermehrt Log-Bücher des BDC eingesetzt und Zielvereinbarungsgespräche geführt. In 2008 wurde die Befragung wiederholt und mit den Ergebnissen von 2006 verglichen.

Material und Methoden: Die Befragungen wurden auf Grundlage des von der Sozialforschungsstelle der Universität Zürich entwickelten Evaluationsbogens von 2006 durchgeführt. Der an die deutschen Rahmenbedingungen angepasste Fragebogen umfasste 64 Fragen, die nach Themenkomplexen, den so genannten acht Dimensionen zusammengefasst und ausgewertet wurden: Globalbeurteilung, Fachkompetenzen, Lernkultur, Führungskultur, Fehlerkultur, Entscheidungskultur, Betriebskultur, Evidenzbasierte Medizin.Innerhalb der Fachgruppe Chirurgie wurden die Fachrichtungen (Allgemein-) Chirurgie (n=47), Gefäßchirurgie (n=4), Herzchirurgie (n=2), Neurochirurgie (n=6), Plastische Chirurgie (n=1), Thoraxchirurgie (n=3) und Viszeralchirurgie (n=7) zusammengefasst.

Ergebnisse: Der Rücklauf für die Assistenzärzte in der Chirurgie der HELIOS Kliniken beträgt in 2008 n=70 (2006 n=38). Die chirurgischen Weiterbildungsassistenten bewerten ihre Weiterbildungssituation in allen abgefragten Bereichen heute besser als noch vor zwei Jahren. Größte Verbesserungen konnten in den Bereichen Lernkultur und Evidenzbasierte Medizin erzielt werden. Die Abbildung stellt einen Auszug der Fragestellungen aus dem Bereich Fachkompetenzen im Vergleich 2006 und 2008 dar: Im Mittel haben sich die Ergebnisse um 5% verbessert. Diese positive Entwicklung wird durch die Erweiterung des zentralen fachlichen Kursangebots der HELIOS Kliniken weiter verfolgt. Die Hands-on Seminare zu chirurgischen Verfahren wie z.B. minimalinvasive oder cruale Chirurgie etc. finden große Resonanz unter den AiW. Die außerfachlichen Kurse werden heute ebenfalls häufiger gebucht. Sie vermitteln Sozialkompetenzen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, die ebenso wichtig für zufriedenstellende Arbeitsbedingungen sind.

Schlussfolgerung: Die Entwicklungen in der Chirurgie zeigen, dass sich Investitionen in die Weiterbildung lohnen. Entwicklungsgespräche zwischen Vorgesetzten und Assistenten und Zielvereinbarungen sind dabei, neben den Weiterbildungscurricula, die Basis für eine strukturierte und zielführende Weiterbildung. Die Log-Bücher des BDC leisten als Monitoring-Instrument ebenfalls eine gute Hilfestellung. Die Bedingungen für AiW weiter zu verbessern, erfordert allerdings auch von den Führungskräften sich im Führen von Mitarbeitergesprächen, in Kommunikation und Teamentwicklung weiterzubilden, um diese Mittel einheitlich und gezielt zum Einsatz bringen zu können.