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Erhöht die Allokation nach MELD den Therapieaufwand und verschlechtert sie das Outcome nach Lebertransplantation
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die Leberallokation nach MELD wird seit Dezember 2006 auch in Deutschland nach dem MELD Score ("Modell of endstage liver disease") durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es , den klinischen Verlauf sowie das Überleben seit Einführung des MELD zu überprüfen.
Material und Methoden: 127 Patienten (> 18 Jahre) nach orthotroper Lebertransplantation (12/2006–7/2008) wurden konsekutiv, retrospektiv erfasst und abhängig vom MELD in drei Gruppen unterteilt (Gruppe I MELD ≤ 20, n=41, Gruppe II MELD 21–30, n=41, Gruppe III MELD ≥ 31, n=45). Ausgewertet wurden die Kriterien Grunderkrankung, Wartezeit, Operationsdauer, Krankenhausaufenthalt, Intensivaufenthalt, Beatmungszeit und 30-Tage-Überleben.
Ergebnisse: Die Wartezeit betrug 338 (Gruppe I) bzw. 33 Tage (Gruppe II), die Intensivverweildauer 4 (Gruppe I) bzw. 5 Tage (Gruppe II) und die Beatmungszeit 18 (Gruppe I) bzw. 21 Stunden (Gruppe II). Von diesen unterschied sich Gruppe III mit einer Wartezeit von 5 Tagen, einer Intensivverweildauer von 15 Tagen und einer Beatmungszeit von 47 Stunden signifikant (alle Angaben im Median). Die Krankenhausmortalität fiel mit 39% signifikant höher aus als in Gruppe I und II (p=0,0062). Das 30-Tage-Überleben der Gruppe III war mit 68% signifikant niedriger als in den anderen Gruppen (p=0,012).
Schlussfolgerung: Auch wenn eine MELD basierte Allokation potentiell die Letalität auf der Warteliste verringert, so geht sie mit einem erheblich höheren Therapieaufwand und einer deutlich erhöhten postoperativen Letalität einher.