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Perkutane endoskopische Gastrostomie – Qualität und Sicherheit von Ausbildungseingriffen in der Chirurgie
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Sowohl in der Facharztausbildung zum Viszeral- als auch zum Allgemeinchirurgen sind Mageneingriffe im Operationskatalog gefordert.Ein Teil dieser Eingriffe wird durch die Anlage von perkutanen endoskopischen Gastrostomien (PEG) erfüllt. Ob bei den als Ausbildungseingriff durchgeführten PEG-Anlagen die Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllt sind, wurden in der hier vorgestellten retrospektiven Studie untersucht.
Material und Methoden: Zwischen 01/ 2000 und 12/ 2006 erfolgte bei 518 Patienten (61 ± 9,4 J., 172 Frauen) die Anlage einer PEG in Fadendurchzugstechnik unter periinterventioneller Antibiotikaprophylaxe. Die OP-Protokolle und Nachsorgedokumentationen wurden retrospektiv ausgewertet und in Abhängigkeit davon, ob es sich um einen Ausbildungseingriff handelte oder nicht, verglichen. Patienten mit PEG-Wechsel und voroperiertem Magen wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse: Von den insgesamt 518 PEG-Anlagen wurden 374 von Ausbildungsassistenten (72%) und 144 von Fachärzten (28%) durchgeführt.Indikationen für die PEG Anlagen waren neurogene Schluckstörungen, Tumoren von Oropharynx und des oberen GI-Traktes sowie die supportive Ernährungstherapie. Im untersuchten Krankengut wurden 5 Dislokationen, 6 Infektionen, 1 Andruckplattendefekt und 1 Katheterleckage dokumentiert. Dabei zeigte sich in der Gruppe der Ausbildungsassistenten 8 Komplikationen (2,1%) und in der Gruppe der Fachärzte 5 Komplikationen (3,5%; p > 0,05). Weder hinsichtlich der Durchführbarkeit noch der Komplikationsrate nach PEG-Anlage war ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen nachzuweisen.
Schlussfolgerung: Bei geeigneter Patientenselektion und fachgerechter Anleitung ist die PEG-Anlage ohne erhöhtes Risiko für den Patienten möglich und wichtiger Bestandteil in der strukturierten chirurgischen Ausbildung.