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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Langzeitergebnisse nach Lebertransplantation bei Anwendung “marginaler” Organe: ein Erfahrungsbericht des Transplantationszentrums Essen

Meeting Abstract

  • corresponding author G.C. Sotiropoulos - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universitätsklinikum Mainz, Deutschland
  • A. Radtke - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universitätsklinikum Mainz, Deutschland
  • J. Treckmann - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland
  • S. Nadalin - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland
  • M. Malago - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland
  • C.E. Broelsch - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland
  • H. Lang - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg Universitätsklinikum Mainz, Deutschland
  • A. Paul - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11090

doi: 10.3205/09dgch614, urn:nbn:de:0183-09dgch6146

Published: April 23, 2009

© 2009 Sotiropoulos et al.
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Einleitung: Vor dem Hintergrund einer steigenden Organknappheit stellt die Lebertransplantation (LT) unter Anwendung „marginaler“ Organe bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose oftmals die einzig mögliche Behandlungsoption dar. Ziel dieser Studie war eine Analyse der Langzeitergebnisse nach LT bei Anwendung „marginaler“ Organe.

Material und Methoden: Fünfundvierzig „marginale“ Organe, die im Rahmen eines durch das Eurotransplant vermittelten regulären Allokationsvorgangs mehrfach (insgesamt 162 mal) abgelehnt und schließlich als „kompetitives“ Organangebot zugeteilt worden sind, wurden im Zeitraum von 2003 bis 2004 zur LT am Transplantationszentrum Essen transplantiert. Unsere retrospektive Analyse umfasste folgende klinische Aspekte: die Rezidivrate der Primärerkrankung, die Inzidenz von: „ischemic- type biliary lesions (ITBL)“, Re-Evaluation oder Re-Listung zur LT, Re-LT sowie das Patienten- und Transplantatüberleben nach LT.

Ergebnisse: Sechs Patienten in unserem Studienkollektiv wurden aufgrund von primärer-Nichtfunktion des Transplantates (n=4), Hepatitis-C-Rezidiv (n=1) und sekundär biliärer Zirrhose infolge einer ITBL (n=1) retransplantiert. Fünf weitere Patienten entwickelten postoperativ eine ITBL, die eine endoskopische Behandlung erforderten. Nach einem medianen Beobachtungszeitraum von 44,5 Monaten betrug das gesamte Patienten- und Transplantat- 1-, 3- und 5-Jahresüberleben 82%, 78% und 74%, bzw. 76%, 69% und 65%. Das mediane Transplantatüberleben lag bei 43,2 Monaten. Aktuell leben 34 von insgesamt 45 transplantierten Patienten.

Schlussfolgerung: Nach unserer Erfahrung stellt die LT unter Anwendung „marginaler“ Organe bei ausgewählten Indikationen eine akzeptable Option dar und kann damit zur Erweiterung des Organpools beitragen.