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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Die Langzeitbeatmung mit einem PEEP ≥ 10 mbar induziert keine Leberschädigung nach Transplantation

Meeting Abstract

  • corresponding author P. Kocabayoglu - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Essen, Essen, Deutschland
  • F. H. Saner - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Essen, Essen, Deutschland
  • J. Treckmann - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Essen, Essen, Deutschland
  • S. Nadalin - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • A. Paul - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Essen, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11589

doi: 10.3205/09dgch603, urn:nbn:de:0183-09dgch6035

Published: April 23, 2009

© 2009 Kocabayoglu et al.
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Einleitung: Oxygenierungsstörungen nach Lebertransplantation können bedingt sein durch Reperfusion, primäre Nichtfunktion des Transplantates oder eine Pneumonie. Dies kann eine Beatmung mit einem positiven-endexpiratorischen Druck (PEEP) ≥ 10 mbar erforderlich machen. Allerdings zeigen tierexperimentelle Daten sowie klinische Studien, dass ein erhöhter PEEP eine lebervenöse Abflussstörung induziert. In unserem eigenen Patientenkollektiv nach Lebertransplantation konnte dies widerlegt werden, allerdings betrug die Zeitdauer des erhöhten PEEP-Niveaus nur 30 Minuten. In dieser retrospektiven Datenerhebung soll der Einfluss der Langzeitbeatmung (mindestens 1 Woche) mit einem PEEP ≥ 10 mbar auf die Leberfunktion hin untersucht werden.

Material und Methoden: Insgesamt wurden 44 Patienten (25 männlich, 19 weiblich), mit einem Durchschnittsalter von 49±12 Jahren nach Lebertransplantation im Zeitraum zwischen 3/2004 und 2/2008 in die Studien eingeschlossen. Erfasst wurden neben den hämodynamischen Daten der Verlauf der Transaminasen, des Quick-Wertes sowie des Bilirubins. Als Schädigung der Leber wurde eine Verdreifachung der Serum-Transaminasen sowie des Serum-Bilirubins angenommen

Ergebnisse: Ursachen der respiratorischen Insuffizienz waren Sepsis (n=17), Pneumonie (n=8), Lungenödem als Folge eines Reperfusionssyndroms oder Nichtfunktion des Transplantates (n=12). In 7 Fällen konnte die Ursache nicht bestimmt werden.Innerhalb einer Woche kam es zu einem signifikanten Abfall der GOT von 734 ± 1106 U/l auf 77 ± 106 U/l, sowie der GPT von 440 ± 540 U/l auf 120±130 U/l im Serum. Im gleichen Zeitraum zeigte der Quick-Wert einen signifikanten Anstieg von 70±26,3 auf 88±23,3 %.

Schlussfolgerung: Unsere Datenlage weist darauf hin, dass eine Beatmung mit einem PEEP ≥ 10 mbar zu keiner Funktionsstörung des Lebertransplantates führt.