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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Nachsorgequalität nach kurativer Resektion von Kolonkarzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author C.T. Viehl - Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • A. Ochsner - Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • U. von Holzen - Departement Chirurgie, Kantonsspital Olten, Schweiz
  • R. Cecini - Departement Chirurgie, Spitalzentrum Biel, Schweiz
  • I. Langer - Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • U. Güller - Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • U. Laffer - Departement Chirurgie, Spitalzentrum Biel, Schweiz
  • D. Oertli - Departement Chirurgie, Universitätsspital Basel, Schweiz
  • M. Zuber - Departement Chirurgie, Kantonsspital Olten, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10734

doi: 10.3205/09dgch557, urn:nbn:de:0183-09dgch5579

Published: April 23, 2009

© 2009 Viehl et al.
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Einleitung: Kolonkarzinompatienten weisen auch nach kurativer Resektion des Karzinoms ein nicht unerhebliches Risiko für Rezidive oder metachrone Fernmetastasen auf. Solche Sekundärmanifestationen des Karzinoms, welche dank Tumornachsorge frühzeitig entdeckt werden, können heutzutage häufig nochmals kurativ angegangen werden. Allerdings liegen weltweit nur wenige Daten zur Nachsorgequalität vor. Das Ziel dieser Studie war es daher, die Nachsorgequalität nach kurativer Resektion von Kolonkarzinomen in der Schweiz zu analysieren und Faktoren, welche die Nachsorgequalität positiv beeinflussen, zu identifizieren.

Material und Methoden: 129 Patienten aus drei Schweizer Regionen wurden nach kurativer Kolonkarzinom-Resektion mittels Fragebögen, Telefoninterviews und Aktendurchsicht nachverfolgt. Die Schweizer Nachsorgerichtlinien schreiben periodische Messungen des Carcinoembryonalen Antigens (CEA), Bildgebung mittels abdominellem Ultraschall oder Computertomographie (US/CT) und Kolonoskopien vor. Diese Untersuchungen sind Pflichtleistungen der Krankenkassen und daher allen Patienten zugänglich. Für die vorliegende Patientengruppe wurde der Entscheid, welche Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt werden, den nachbehandelnden Ärzten überlassen. Wir verglichen die effektiv durchgeführte Nachsorge mit den empfohlenen Nachsorgerichtlinien.

Ergebnisse: 129 Datensets standen zur Analyse zur Verfügung (Stadium I: n=23, Stadium II: n=59, Stadium III: n=47). Das mediane Alter betrug 72.7 Jahre (Variationsbreite 27,3–92,2). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 33,5 Monate (Variationsbreite 5,6–74,7). Bei 18 Patienten (13,9%) wurde ein Rezidiv oder eine metachrone Fernmetastasierung während der Nachbeobachtungszeit diagnostiziert. Die mediane Gesamtüberlebenszeit lag bei 31.8 Monaten (Variationsbreite 1,4–74,7), das mediane krankheitsfreie Überleben bei 28,7 Monaten (Variationsbreite 1,4–74,7). Die in den Nachsorgerichtlinien empfohlenen periodischen Messungen des CEA wurden bei 32,8%, Bildgebung mittels US/CT bei 31,7% und Kolonoskopien bei 23,8% der Patienten durchgeführt. 44 Patienten (34,1%) erhielten eine adjuvante Chemotherapie. Bei diesen Patienten war die Nachsorgequalität deutlich besser als bei Patienten ohne adjuvante Chemotherapie (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Die Nachsorgequalität nach kurativer Resektion eines Kolonkarzinoms ist oft schlecht. Sie scheint jedoch bei Patienten nach einer adjuvanten Chemotherapie besser zu sein als bei Patienten ohne eine solche. Wir erachten weitere edukative Anstrengungen als unumgänglich, um Ärzte und Patienten von der Wichtigkeit und dem potentiell lebensrettenden Effekt der Nachsorge zu überzeugen.