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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Immundefizit nach neoadjuvanter Radiochemotherapie beim Ösophaguscarcinom

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Metzger - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • E. Bollschweiler - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • A. Worring - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • H. Alakus - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • J. Brabender - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • D. Vallböhmer - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
  • A.H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Allgemein, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11520

doi: 10.3205/09dgch543, urn:nbn:de:0183-09dgch5436

Published: April 23, 2009

© 2009 Metzger et al.
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Einleitung: Bei multimodalen Konzepten zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen Ösophaguscarcinoms ist die neoadjuvante Radiochemotherapie (RTx/CTx) wesentlicher Bestandteil der Therapie. Untersucht wurden die Auswirkungen der neoadjuvanten Therapie auf die präoperativ vorliegende Immunabwehr bei Patienten mit Ösophaguscarcinom.

Material und Methoden: In die prospektive Beobachtungsstudie wurden bisher 12 Patienten (m:11,w:1) mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguscarcinom (uT3/4) eingeschlossen. Das mediane Alter war 58 Jahre (min: 35, max: 71), 6 Patienten hatten ein Plattenepithelcarcinom, 6 Patienten ein Adenocarcinom. Alle Patienten wurden neoadjuvant mit 5-Fluorouracil, Cisplatin und 36 Gy behandelt. Die Bestimmung des zellulären Immunstatus (CD3, CD4, CD8, CD16, CD19, CD25, CD56, HLA-DR) erfolgte vor und 3 Wochen nach neoadjuvanter Therapie. Untersucht wurden die immunmodulatorischen Effekte der verabreichten Radiochemotherapie. Der posttherapeutische Wert reflektiert die unmittelbar präoperativ vorliegende zelluläre Immunkompetenz.

Ergebnisse: Die verabreichte neoadjuvante Radiochemotherapie führte zu einem signifikanten Abfall von Leukozyten (p=0.002) und Thrombozyten (p<0.001) in den unteren Normbereich. Pathologisch niedrige Werte wurden bei 5/12 Patienten (41.7%) für Lymphozyten nachgewiesen. Für CD4- und CD8-Zellen zeigten sich bei jeweils 3/12 Patienten (25%) pathologisch erniedrigte Werte. Die ergänzend bestimmten Immunparameter waren ebenfalls pathologisch verändert.

Schlussfolgerung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie beim Ösophaguscarcinom führt bei 41.7% der untersuchten Patienten zu einem signifikanten Abfall der Lymphozyten. Bei 25% der Patienten führt die neoadjuvante Radiochemotherapie zu einer Erniedrigung der CD4 T-Helferzellen und CD 8 Suppressor-Zellen welche einer präoperativ vorliegenden Immunsuppression entspricht.