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Immundefizit nach neoadjuvanter Radiochemotherapie beim Ösophaguscarcinom
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Bei multimodalen Konzepten zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen Ösophaguscarcinoms ist die neoadjuvante Radiochemotherapie (RTx/CTx) wesentlicher Bestandteil der Therapie. Untersucht wurden die Auswirkungen der neoadjuvanten Therapie auf die präoperativ vorliegende Immunabwehr bei Patienten mit Ösophaguscarcinom.
Material und Methoden: In die prospektive Beobachtungsstudie wurden bisher 12 Patienten (m:11,w:1) mit lokal fortgeschrittenem Ösophaguscarcinom (uT3/4) eingeschlossen. Das mediane Alter war 58 Jahre (min: 35, max: 71), 6 Patienten hatten ein Plattenepithelcarcinom, 6 Patienten ein Adenocarcinom. Alle Patienten wurden neoadjuvant mit 5-Fluorouracil, Cisplatin und 36 Gy behandelt. Die Bestimmung des zellulären Immunstatus (CD3, CD4, CD8, CD16, CD19, CD25, CD56, HLA-DR) erfolgte vor und 3 Wochen nach neoadjuvanter Therapie. Untersucht wurden die immunmodulatorischen Effekte der verabreichten Radiochemotherapie. Der posttherapeutische Wert reflektiert die unmittelbar präoperativ vorliegende zelluläre Immunkompetenz.
Ergebnisse: Die verabreichte neoadjuvante Radiochemotherapie führte zu einem signifikanten Abfall von Leukozyten (p=0.002) und Thrombozyten (p<0.001) in den unteren Normbereich. Pathologisch niedrige Werte wurden bei 5/12 Patienten (41.7%) für Lymphozyten nachgewiesen. Für CD4- und CD8-Zellen zeigten sich bei jeweils 3/12 Patienten (25%) pathologisch erniedrigte Werte. Die ergänzend bestimmten Immunparameter waren ebenfalls pathologisch verändert.
Schlussfolgerung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie beim Ösophaguscarcinom führt bei 41.7% der untersuchten Patienten zu einem signifikanten Abfall der Lymphozyten. Bei 25% der Patienten führt die neoadjuvante Radiochemotherapie zu einer Erniedrigung der CD4 T-Helferzellen und CD 8 Suppressor-Zellen welche einer präoperativ vorliegenden Immunsuppression entspricht.