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Die Ultraschallelastographie an der Schilddrüse, eine diagnosabhängige in-vivo/ex-vivo Studie zur Beurteilung der Machbarkeit und Verlässlichkeit
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Die Ultraschallelastographie ist eine neue Untersuchungstechnik, die es sich zum Ziel gesetzt hat, auf non-invasivem Wege eine Abschätzung der Dignität von Herdbefunden zu erreichen. An der Schilddrüse und in der Schilddrüsenchirurgie liegen hierzu bislang keine verläßlichen Daten vor.
Material und Methoden: Im Jahre 2008 untersuchten wir bei 43 Patienten, die aufgrund eines dominierenden Knotenbefundes zu einer Schilddrüsenoperation zugewiesen wurden in einer prospektiven Studie die Elastizität des führenden Knotens. Verwand wurde das EUB 7500 Ultraschallsystem der Fa. Hitachi. Zunächst wurde präoperativ in Narkose transkutan vor Schnittführung die Ultraschallelastizität gemessen (Gruppe A1). Nach Entfernung des entsprechenden Präparates/Lappens erfolgte unter standardisierten Bedingungen im Kochsalzbad und auf einem Gelkissen die ex-vivo Elastizitätsmessung (Gruppe A2). Die A2-Werte wurden nachfolgend zu den A1 Werten korreliert. Des Weiteren erfolgte die Einteilung in drei Meßbereiche von hart (< 0,15), mittel (0,16–0,3) und weich (> 0,3). Nach Erhalt der endgültigen Histologie erfolgte bei den unterschiedlichen Entitäten die Zuordnung zu den Meßwerten A2 und A1.
Ergebnisse: Die Elastizitätskoeffizienten lagen zwischen 0,02 und 0,56. In der Gruppe A1 lagen die Meßwerte zwischen 0,03 und 0,56, in A2 zwischen 0,02 und 0,52. Die A2 Werte korrelierten zu den A1-Messungen in der harten Gruppe besser als in der mittleren und weichen. Zysten und zystische Knoten (N=3) zeigten die stärksten Abweichungen mit ex-vivo-Messungen im Mittel von 0,28 gegenüber den in vivo-Werten 0,13. Papilläre Schilddrüsenkarzinome (N=6) zeigten im Mittel A2 Werte 0,09 (0,06–0,12) gegenüber A1 Werten von 0,12 (0,06–0,2). Follikuläre Adenome (N=13) und follikuläre Karzinome (N=3) unterschieden sich nicht hinsichtlich ihrer Messwerte (MW 0,27 vs. 0,23). 2 C-Zellkarzinome wurden mit einem mittleren A2 Wert von 0,1 und einem A1 Wert von 0,13 gemessen. 16 Präparate wurden histologisch als Kolloidknoten klassifiziert, hier lag der A2 Wert im Mittel bei 0,28 (0,15–0,43), die Standardabweichung betrug 0,09. Der A1 Wert wurde hier mit 0,28 (0,12–0,56) bestimmt, die Standardabweichung mit 0,10.
Schlussfolgerung: Die Ultraschallelastographie ist an der Schilddrüse durchführbar, die Ergebnisse korrelierten im Falle eines papillären oder medullären Schilddrüsenkarzinomes gut mit ex vivo-Messwerten unter 0,15. Zystische Knoten sind ungeeignet. Bei follikulären Geschwülsten (Adenom/Karzinom) gelingt keine Dignitätsabschätzung anhand der Elastizitätsmessung. Kolloidknoten bieten eine sehr heterogene Gruppe mit breiter Streuung. Der Stellenwert der transkutanen Messung zu den endgültigen histologischen Befunden muß weiter untersucht werden.