gms | German Medical Science

126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Die anti-adhäsive A-part®-Membran – Materialentwicklung und erste tierexperimentelle Versuche

Meeting Abstract

  • corresponding author B. M. Jänigen - Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Universität Freiburg
  • CH. Weis - Aeskulap AG, Tuttlingen
  • E. K. Odermatt - Aeskulap AG, Tuttlingen
  • U. T. Hopt - Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Universität Freiburg
  • R. Obermaier - Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Universität Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10930

doi: 10.3205/09dgch333, urn:nbn:de:0183-09dgch3335

Published: April 23, 2009

© 2009 Jänigen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Postoperative intraabdominelle Verwachsungen führen häufig zu schweren Komplikationen in der Viszeralchirurgie. Neben chirurgischen Standardtechniken stehen zahlreiche anti-adhäsiv wirksamen Materialien zur Verfügung, eine sichere Prophylaxe existiert bisher nicht. Die Kombination von Polyvinylalkohol (PVA) und Carboxymethylcellulose (CMC) erscheint in tierexperimentellen Versuchen viel versprechend.

Material und Methoden: Die A-part®-Membran enthält eine Mischung aus PVA/CMC. Die Materialentwicklung erfolgte schrittweise durch die Untersuchung des Verhältnisses der Komponenten, den in-vitro Masseabbau, die Zugfestigkeit and das Dehnungsvermögen der Membran. Anschließend erfolgte der erste tierexperimentelle Einsatz der Membran in einem ‘rabbit sidewall model’. Der anti-adhäsive Effekt einer 5 x 6 cm messenden A-part®-Membran wurde im Bereich eines standardisierten peritonealen Defektes untersucht. Die Häufigkeit und der Schweregrad der entstandenen Verwachsungen wurden mit Adept ® (15ml/kg KG) und unbehandelten Tieren verglichen.

Ergebnisse: Eine Zusammensetzung von PVA und CMC im Verhältnis 4:1 ergibt eine stabile, elastische und transparente Membran. Die Halbwertszeit der Membran beträgt ca. 2 Wochen (Tag 15: 45,1 ± 4,9% SD), so dass während der kritischen postoperativen Phase eine exzellente anti-adhäsive Protektion erreicht wird. In feuchtem Milieu passt sich die Membran den abdominellen Bewegungen ohne Entstehung eines Membrandefektes an (Zugfestigkeit 5,0 ± 4,2 N/cm SD; Dehnungsvermögen 29,5%). Im ‘rabbit sidewall model’ verringert die A-part®-Membran signifikant die Entstehung von Adhäsionen (83,1 ± 31,5% SD, Kontrollgruppe und Adept® Gruppe (p < 0.001)).

Schlussfolgerung: Die Eigenschaften der A-part®-Membran zeigen einen viel versprechenden anti-adhäsiven Ansatz zur Prophylaxe intraabdomineller Adhäsionen. Im ‚rabbit sidewall model’ ergibt sich ein wirksamer anti-adhäsive Effekt der A-part®-Membran.