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Weichgewebssarkome der oberen Extremität – Epidemiologie, chirurgische Taktik, Rezidivquoten und Überlebensraten an 160 Patienten
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Im Gegensatz zur unteren Extremität finden sich Weichgewebssarkome im Bereich der oberen Extremitäten deutlich seltener und stellen insbesondere im Akrenbereich hohe Anforderungen an Onkologie und Rekonstruktion. Insbesondere allgemein akzeptierte Sicherheitsabstände sind hier bei extremitätenerhaltenden Resektionen in der Regel kaum einhaltbar.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 1995–2005 wurden 160 (von insgesamt 1.200) Patienten operativ behandelt und in das lokale Tumorregister aufgenommen. Bei allen Patienten wurden die folgenden Parameter mit dem Endziel der prognostischen Relevanz erhoben: Status: Primär-Rezidivtumor, TNM-Stadium, neo- adjuvante Therapieformen, Resektionsstatus (R0, R1, R2, minimaler Sicherheitsabstand). Als Endpunkte wurden das 5- und 10-Jahres-Gesamtüberleben sowie die Rezidivquoten definiert. Zusätzliche Funktionstests (DASH (=subjektiv), Millesi-Handstatus (=objektiv) zeigen für die 3 Bereiche Hand (n=29), Unterarm (n=54) und Oberarm (n=77) das Outcome unter funktionellen Gesichtspunkten.
Ergebnisse: In insgesamt 130 Fällen konnte eine R0-Resektion erreicht werden. Bei 19 Patienten war eine Majoramputation erforderlich. Im Nachuntersuchungszeitraum von median 72 Monaten kam es in insgesamt 46 Fällen zu einem Rezidiv (71% rezidivfrei). In 17 Fällen handelte es sich dabei um in unserer Klinik behandelte Primärtumoren, 30 Patienten waren bereits auswärtig operiert und stellten sich mit min. dem 1.Rezidiv vor. Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug für alle Patienten 70%. Signifikante Unterschiede zeigen sich analog zu den Remissionszeiten auch hier für die Gruppe der Primär- (5-JÜLR: 81%, p < 0,05) und Rezidivtumoren (5-JÜLR: 64%, p < 0,05). Die Faktoren Tumorgröße, Lokalisation, Patientenalter, Vorerkrankungen und adjuvante Therapieformen haben gegenüber den Parametern Primärtumor/Resektionsstatus auch an der oberen Extremität untergeordnete prognostische Aussagekraft. DASH-Score und Millesi-Handstatus korrelieren gut und belegen akzeptable Restfunktionen der jeweiligen Extremität, wobei insbesondere die Radiatio zu deutlichen Funktionseinbußen führt.
Schlussfolgerung: Die onkologiegerechte, weite Resektion (R0) im Gesunden stellt wie für alle Weichgewebssarkome der Extremitäten weiterhin den wichtigsten Parameter in Bezug auf Rezidivquoten und Gesamtüberleben dar. Der dabei einzuhaltende Sicherheitsabstand ist bis heute nicht definiert. Im Bereich der oberen Extremität beträgt dieser Abstand aber bei zu forderndem Extremitätenerhalt oft nur wenige Millimeter. Die vorliegenden, zur unteren Extremität analogen Ergebnisse, bestätigen einen meist möglichen Extremitätenerhalt unter Einhaltung onkologischer Anforderungen und akzeptabler Restfunktionen.