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Re-Eingriffe nach erfolgter Rekonstruktion von iatrogenen Gallengangsverletzungen
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Published: | April 23, 2009 |
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Einleitung: Benigne Gallengangsstenosen nach Cholezystekomie treten mit einer Häufigkeit von 0,2 bis 0,6 % auf und haben eine erhöhte Morbidität und ein verkürztes Langzeitüberleben. Es existiert kein einheitliches Therapiekonzept.
Material und Methoden: Zwischen 1999 und 2007 wurden 65 Patienten (24 Männer, 41 Frauen) mit benignen Gallengangsstenosen an unserer Klinik behandelt. 26 Patienten wurden bei uns erstversorgt, weitere 39 Patienten wurden uns nach auswärtiger Erstversorgung zugewiesen.
Ergebnisse: Als Erstversorgung – gleichgültig, ob bei uns oder außerhalb – waren folgende Maßnahmen durchgeführt worden: biliodigestive Anastomose 37 (57%), Gallengangsrevision mit Choledochusrekonstruktion 9 (14%), endoskopische Versorgung 7 (11%), Hemihepatektomie 3 (5%), sonstige 9 (14%). Bei 30 der von außerhalb zugewiesenen Patienten sowie 8/26 (31%) der bei uns erstversorgten erfolgten bei uns Wiederholungseingriffe. Damit wurden insgesamt 38 Wiederholungseingriffe durchgeführt. Die Nachbeobachtungsdauer nach dieser Reoperation betrug im Durchschnitt 990 Tage (Range 1–2.868 Tage). Der Zweiteingriff bestand in: endoskopische Versorgung bei 15 Patienten (39%), Anlage oder Neuanlage der biliodigestiven Anastomose bei 14 Patienten (37%), erneute Choledochusrevision bei 5 Patienten (13%), Hemihepatektomie bei 2 Patienten (5%), sonstige Eingriffe bei 2 Patienten (5%). Dritteingriffe benötigten 4 primär bei uns versorgte Patienten (15%) und 12 auswärtig voroperierte Patienten (31%): endoskopische Versorgung 8 (50%), biliodigestive Anastomose 5 (31%), Hemihepatektomie 2 (12%), Lebertransplantation 1 (6%). Insgesamt sind von den mehrfachversorgten Patienten 29 Patienten beschwerdefrei (76%), 9 Patienten mit Stent-Dauerversorgung (24%),4 Patienten leben mit Beschwerden (11%), 4 Patienten sind verstorben (11%).
Schlussfolgerung: Zweit- oder gar Dritteingriffe bei iatrogenen Gallengangsverletzungen sind nicht selten. 30 % der bei uns primär versorgten Patienten mussten erneut operativ versorgt werden. 23 % aller zweitversorgten Patienten erhielten noch eine dritte operative oder endoskopische Versorgung. Die Langzeitergebnisse sind unbefriedigend