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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Minimalinvasive Korrektur der Trichterbrust mit custom-made Silikonimplantaten und autologer Fetttransplantation

Meeting Abstract

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  • corresponding author U. von Fritschen - Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie
  • K. Exner - Klinik für Plastische Chirurgie, Markuskrankenhaus

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch11018

doi: 10.3205/09dgch056, urn:nbn:de:0183-09dgch0565

Published: April 23, 2009

© 2009 von Fritschen et al.
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Einleitung: Die Trichterbrust (Pectus excavatum) ist die häufigste Brustwandfehlbildung. Sie findet sich mit einer Inzidenz von etwa 1:300 bis 1:1.000 Lebendgeburten und einer Häufung beim männlichen Geschlecht im Verhältnis von 3:1. Trotz der zum Teil erheblichen Deformierung sind 95% der Patienten klinisch asymptomatisch und ohne kardiopulmonale Einschränkungen. Daher ist in aller Regel lediglich die ästhetische Korrektur der entstellenden Fehlbildung erforderlich. Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die Korrektur des knöchernen Thorax ist mit einer erheblichen Komplikationsrate und Komorbidität verbunden. Aus diesem Grund führen wir seit 1977 die symptomatische Korrektur mit custom-made Implantaten durch. In Einzelfällen kam auch die relativ neue Technik der autologen Eigenfetttransplantation zum Einsatz.

Material und Methoden: Bei 46 asymptomatischen Patienten (m:f =1,8:1) erfolgte die Korrektur durch Einbringen eines Silikonpolymerimplantates.Präoperativ wird ein Gips-Abdruck der Trichterbrust ausgeformt. Nach dieser individuellen Form erfolgt die Herstellung eines vollständig polymerisierten Implantates aus Silikon (medicalgrade). Dieses Vorgehen erlaubt eine optimale Passform zum individuellen Ausgleich des Defektes verbunden mit einem bestmöglichen Halt des Implantates. Die Implantation erfolgt subfascial oder submuskulär. In 3 Fällen wurde Eigenfett in der Technik von Coleman verwendet

Ergebnisse: Unser Follow-up beträgt bei den Silikonimplantaten 27 Jahr (median 12) und wurde anhand eines Fragebogens und der körperlichen Untersuchung der Patienten durchgeführt.Die subjektive Zufriedenheit wurde von 84% mit gut angegeben, von 12% befriedigend und nur 4% ungenügend.Intermittierende Sensibilitätsstörungen traten in 19%, postoperative Serome in 8,5% auf. Majorkomplikationen wurden in keinem Fall beobachtet. 1 Patient wünschte im Verlauf die Entfernung des Implantates. Die Patienten mit Fetttransplantation waren alle zufrieden. Es waren jedoch in 2 Fällen erneute Unterfütterungen (1 bzw. 2) erforderlich, da ein Teil des transplantierten Materials resorbiert wurde

Schlussfolgerung: Bei der Trichterbrustdeformität ohne kardiopulmonale Störungen ist das Ziel der Operation ein ästhetischer Ausgleich des knöchernen Defektes. Aus diesem Grund müssen hohe Anforderungen an die Sicherheit des Verfahrens gestellt werden. Die subjektive Zufriedenheit des Patienten ist das wesentliche Erfolgskriterium. Die vorgestellte Methode führte in der Langzeitbeurteilung bei 96% der Patienten zu einem guten Resultat. Da durch diese Operationstechnik weder die Integrität noch die Stabilität des Thorax beeinflusst wird, kann der Eingriff problemlos toleriert werden und ist vollständig reversibel. Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, die postoperativen Einschränkungen und die notwendige Nachsorge ist minimal. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf. Da im Vergleich zu anderen Korrekturmöglichkeiten keine relevanten Komplikationen zu erwarten sind halten wir das Vorgehen für die Methode der Wahl bei asymptomatischen Trichterbrustdefomitäten. Die neuen Möglichkeiten der Eigenfetttransplantation sind in diese Indikation noch nicht ausreichend evaluiert. Unsere ersten Erfahrungen aber erfolgversprechend.