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126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2009, München

Vergleichende molekular- und zellbiologische Analysen von Endothelzellen und Fibroblasten beim kolorektalen Karzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author S.A. Schellerer - Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
  • R.S. Croner - Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
  • K. Weinländer - Abteilung für molekulare und experimentelle Chirurgie, Erlangen
  • W. Hohenberger - Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
  • M. Stürzl - Abteilung für molekulare und experimentelle Chirurgie, Erlangen
  • N. Vassos - Chirurgische Klinik mit Poliklinik, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen
  • E. Naschberger - Abteilung für molekulare und experimentelle Chirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgch10984

doi: 10.3205/09dgch015, urn:nbn:de:0183-09dgch0157

Published: April 23, 2009

© 2009 Schellerer et al.
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Text

Einleitung: Angiogenese sowie weitere desmoplastische Stromareaktionen, wie z.B. Inflammation, besitzen Schlüsselfunktionen bei der Progression und Metastasierung kolorektaler Karzinome (KRK). Um den Einfluß des Tumors auf seine Umgebung molekularbiologisch analysieren zu können, wurden sowohl aus Tumor als auch Normalgewebe Endothelzellen und Fibroblasten isoliert und kultiviert [1]. Die aus dem Tumor stammenden Endothelzellen (TEC) und Fibroblasten (TAF) wurden mit aus dem Normalgewebe stammenden Endothelzellen (NEC) und Fibroblasten (NAF) verglichen.

Material und Methoden: Die Isolierung der Endothelzellen erfolgte mittels magnetischer Zellseparation (MACS, Miltenyi Biotech, Bergisch Glattbach), die Isolierung der Fibroblasten durch selektive Trypsinierung. Immunzytochemische Färbungen wurden bei den Endothelzellen mit CD31, CD105, VE-Cadherin, CD68, CD45, CK-20 und vWF angefertigt. Die isolierten Fibroblasten wurden mit Vimentin, CK-20 und CD31 immunzytochemisch gefärbt. Funktionelle Tests der Endothelzellen erfolgten durch Nachweis der Kapillarbildung im Matrigel-Test, ac-LDL Uptake und Ulex Europaeus Lectin Bindung. Mit den Endothelzellen wurden zusätzlich vergleichende Transkriptomanalysen (Affimetrix) durchgeführt.

Ergebnisse: Mittels der immunzytochemischen Färbungen konnte die Reinheit der isolierten Endothelzell- und Fibroblastenkulturen nachgewiesen und phänotypische Unterschiede zwischen TEC und NEC in der Expression des vWF gefunden werden. Es zeigten sich auch in ersten Transkriptomanalysen reproduzierbare Unterschiede zwischen TEC und NEC. Untersuchungen zur Charakterisierung der Genexpression von CAF und NAF sowie zur differentiellen Interaktion der isolierten Zellen mit Tumorzellen des kolorektalen Karzinoms sind Gegenstand laufender Untersuchungen und werden diskutiert werden.

Schlussfolgerung: Mit der erfolgreichen Isolierung und Kultivierung von Endothelzellen und Fibroblasten aus dem humanen kolorektalen Karzinom konnte Unterschiede zwischen TEC und NEC gezeigt und eine wichtige Grundlage für funktionelle Untersuchungen zur Rolle des desmoplastischen Gewebes bei kolorektalen Karzinomen geschaffen werden.


Literatur

1.
Schellerer VS, Croner RS, Weinländer K, Hohenberger W, Stürzl M, Naschberger E. Endothelial cells of human colorectal cancer and healthy colon reveal phenotypic differences in culture. Lab Invest. 2007;87(11):1159-70. DOI: 10.1038/labinvest.3700671 External link