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Bedeutung der nodalen Mikrometastasierung beim Frühkarzinom des Ösophagus
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Published: | April 16, 2008 |
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Einleitung: Die nodale Mikrometastasierung ist als negativer Prognosefaktor für das Ösophaguskarzinom etabliert. Neben der chirurgischen Therapie werden bei frühen Karzinomen zunehmend interventionelle Verfahren ohne systematische Lymphadenektomie favorisiert. Frequenz und Bedeutung der nodalen Mikrometastasierung bei Frühkarzinomen der Speiseröhre wurden bislang nicht untersucht.
Material und Methoden: Im Zeitraum 1.5.1996 – 31.12.2004 wurde bei 69 Patienten mit einem pT1-Karzinom der Speiseröhre (SCC: n=26, AC: n=43) eine transthorakale Ösophagektomie mit systematischer Zweifeld-Lymphadenektomie durchgeführt. In der routinehistopathologischen Untersuchung fand sich bei 48 Patienten ein pN0-Stadium. Die 1411 Lymphknoten dieser Patienten wurden mittels des antiepithelialen Antikörpers AE1/AE3 auf kleinste residuale Tumorzellen untersucht.
Ergebnisse: Bei 7/48 (14,6%) Patienten fanden sich als Zeichen einer nodalen Mikrometastasierung AE1/AE3 positive Zellen. Patienten mit auf die Mukosa beschränkten Tumoren (n=19) wiesen keine nodale Mikrometastasierung auf. Etwa ein Viertel (7/29) der pN0 klassifizierten Submukosakarzinome zeigten nodale Mikrometastasen, die sich in allen Eindringtiefen (Sm1-3) fanden. Patienten mit nodalen Mikrometastasen hatten ein signifikant schlechteres 5-Jahresüberleben gegenüber Patienten ohne Mikrometastasierung (67% vs. 88%; p=0,002).
Schlussfolgerung: Bei in der histopathologischen Routineuntersuchung als pN0 klassifizierten Submucosakarzinomen fanden sich häufig nodale Mikrometastasen, die zu einer signifikanten Verschlechterung der Prognose führten. Daher ist auch bei frühen Ösophaguskarzinomen eine systematische Lymphadenektomie essentiell.