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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Genpolymorphismen am α2-Macroglobulin als Prognosefaktor einer akuten Pankreatitís?

Meeting Abstract

  • corresponding author B. Bolik - Chirurgische Klinik, St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr Universität Bochum
  • O. Belyaev - Chirurgische Klinik, St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr Universität Bochum
  • T. Herzog - Chirurgische Klinik, St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr Universität Bochum
  • C.A. Müller - Chirurgische Klinik, St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr Universität Bochum
  • W. Uhl - Chirurgische Klinik, St. Josef-Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr Universität Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9025

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch418.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Bolik et al.
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Einleitung: Die akute Pankreatitis wird in zwei Verlaufsformen klassifiziert, in die milde ödematöse Form (85%) und die schwere nekrotisierende Form (15%). Die schwere nekrotisierende Form verläuft in 10 - 20% der Fälle letal. Durch welche Faktoren wird determiniert wann die milde ödematöse in die schwere nekrotisierende Form übertritt, oder handelt es sich um zwei von einander getrennte Verlaufsformen. Kann die Inzidenz und die Verlaufsform der akuten Pankreatitis anhand von Genpolymorphismen am α2-Macroglobulin vorherbestimmt werden?

Material und Methoden: 120 Patienten mit einer akuten Pankreatitis wurden auf Single Nukleotid Polymorphismen (SNP) und Längenpolymorphismen am α2-Macroglobulin untersucht. Insgesamt wurden 9 unterschiedliche Genpolymorphismen am α2-Macroglobulin mit Hilfe der Real-Time-PCR-Methode (LightCycler) untersucht und es erfolgte eine vergleichende Analyse bzgl. Geschlecht, Ätiologie, Morphologie, Organbeteiligung und Letalität.

Ergebnisse: Im Patientenkollektiv kam es bei 67% zur milden ödematösen und bei 33% zur schweren nekrotisierenden Form der akuten Pankreatitis, welche in sterile (20%) und infizierte (13%) Pankreasnekrosen unterteilt wurden. Bei 60 % der Pat. lag eine biliäre, bei 31% eine äthyltoxische und bei 9% eine andere Ätiologie vor. An Organkomplikationen ergaben sich 16% pulmonal, 8% kardial und 6% renal, die Letalität im untersuchten Patientenkollektiv lag bei 2%. Die Anzahl der Mutationen für die einzelnen SNP werden in Tab.1 [Tab. 1] in % dargestellt.

Schlussfolgerung: Es fiel auf, dass der SNP α2-M 5U G/T mit 27% am häufigsten vorlag und die Letalität in dieser Gruppe signifikant erhöht war (p<0,045%). Der SNP α2-M 20e C/T lag nur als Wildtyp vor, keine Heterozygoten und keine Mutationen. Die SNP α2-M 24e A/G und α2-M 28i G/A traten immer gemeinsam auf, es fand sich aber kein Einfluss auf die untersuchten Parameter. Eine Geschlechtsspezifität ließ sich nicht nachweisen. Untersuchungen weiterer Genpolymorphismen bzgl. der Prognose und der Verlaufsform eine akuten Pankreatitis sind aus unserer Sicht erforderlich. Weiterhin sollten noch andere Arten von Genpolymorphismen z.B. short tandem repeats in Bezug auf die Ätiologie und Verlaufsform der akuten Pankreatitis untersucht werden.