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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Stand und Entwicklung der Adipositaschirurgie in Deutschland

Meeting Abstract

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  • corresponding author S. Weiner - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • I. Pomhoff - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • R. Weiner - Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
  • C. Stroh - Chirurgische Klinik, Klinikum Gera

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch9114

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2008/08dgch371.shtml

Published: April 16, 2008

© 2008 Weiner et al.
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Einleitung: Die operative Intervention bei krankhafter Adipositas ist international von einem starken Wachstum gekennzeichnet. Deutschland nimmt nach wie vor in der Operationsfrequenz pro Kopf der Einwohner einen hinteren Platz in der europäischen Rankingliste ein. Seit 2005 ist jedoch auch ein wachsendes Interesse und eine Zunahme der operativen Leistungen zu beobachten. Durch eine Umfrage in deutschen Kliniken mit Allgemein-und Viszeralchirurgischen Abteilungen soll der Stand und die Perspektiven objektiviert werden.

Material und Methoden: Durch eine Umfrage an deutschen Kliniken wurden neben den allgemeinen Leistungsparametern (Bettenzahl u.a.) die Voraussetzungen für eine operative Behanlung der Adipositas erfasst. Schwerpunktmäßig wurden die Umfeldvoraussetzungen (Sprechstunden, OP-Tische, Betten, Intensivstation, KV-Zulassung) im Ist-Zustand erfragt und die Planungen erfaßt.

Ergebnisse: 64 Kliniken betreiben oder haben Adipositaschirurgie in der Vergangenheit betrieben. Nur 13 Kliniken haben Erfahrungen auf diesem Gebiet von mehr als 7 Jahren und nur 3 Kliniken seit mehr als 15 Jahren. 100 % dieser Einrichtungen geben an, entsprechend für das Gewicht zugelassene Operationstische und Patientenbetten zu besitzen. Darüberhinaus haben sich eine große Zahl von Kliniken ohne Adipositaschirurgie auf die technischen Voraussetzungen für die Behandlung extrem Übergewichtiger in ihrem Fachgebiet eingestellt. Nur 5 Kliniken haben Aussicht auf ein Operationsvolumen von 100 Eingriffen im Jahr 2007. derzeit existiert nur ein einziges High-Volume-Center. Die Zahl der Adipositas-Case-Manager wird mit 10 angegeben. Nur 8 Kliniken haben derzeit eine KV-Zulassung für die Nachbetreuung der Patienten.

Schlussfolgerung: Das Interesse an der Adipositaschirurgie ist in Deutschland in vielen Kliniken erwacht. Voraussetzungen für eine schwerpunktmäßige Entwicklung dieses Aufgabnegebietes sind jedoch nur in einer unzureichenden Anzahl von Krankenhäsuern vorhanden. In der technischen Ausrüstung der Kliniken hat sich überraschenderweise eine positive Entwicklung vollzogen, die dem ständig wachsenden Anteil von extrem übergewichtigen Patienten im allgemeinen Patientengut chirurgischer Kliniken Rechnung trägt. Auf dem Gebiet der Adipositaschirurgie müssen noch kräftige Anstrengungen unternommen werden, um international den Anschluß nicht zu verpassen.