Article
Die laparokopische, transhiatale Behandlung des epiphrenischen Ösophagusdivertikels
Search Medline for
Authors
Published: | April 16, 2008 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Pulsionsdivertikel treten im epiphrenischen Anteil der Speiseröhre deutlich seltener auf als im zervikalen Bereich. Die Ätiologie für diese beiden Divertikelformen ist ähnlich. Man vermutet die Ursache in einer Dysfunktion bzw. in einer Schwäche der Ösophagusmuskulatur und damit verbundenen Motilitätsstörungen. Die genaue Inzidenz des epiphrenischen Ösophagusdivertikels ist nicht bekannt, da es häufig asymptomatisch und somit unerkannt bleibt. Symptomatische Patienten beklagen vor allem Dysphagie und Regurgitation von Divertikelinhalt. Die häufigsten Komplikationen sind Ösophagitis sowie blutenden Ulzerationen. Gefürchtet sind lebensbedrohliche Aspirationspneumonien.
Material und Methoden: Für die Divertikelresektion gilt der links- oder rechtsthorakale Zugang als Zugangsweg der ersten Wahl. Gemäß einer Untersuchung aus der Majo-Klinik wird die Letalität dieses Eingriffs mit etwa 9% bei einer Morbidität von etwa 33% beschrieben. Eine interessante, klinisch noch nicht etablierte Alternative stellt die laparoskopische, transhiatale Resektion des epiphrenischen Ösophagusdivertikels dar. Zur Behandlung der Ursache wird zusätzlich eine anteriore Myotomie nach Gottstein/Heller empfohlen.
Ergebnisse:
- Mobilisation und Anschlingen des distalen Ösophagus,
- transhiatale Exposition des Ösophagusdivertikels,
- basisnahe Abtragung des Divertikels mit einem linearen Stapler,
- Versorgung der Abtragungsstelle mit fortlaufender Adaptationsnaht der Muskulatur,
- Anschlingen des vorderen Vagusastes, •schrittweise Spaltung der Muskulatur bis auf die Ösophagusschleimhaut,
- Verlängerung der Myotomie bis auf die Magenvorderwand,
- intraoperative gastroskopische Kontrolle des Operationsergebnisses,
- Antirefluxoperation nach Toupet
Schlussfolgerung: Die laparoskopische transhiatale Resektion von epiphrenischen Ösophagusdivertikeln ist technisch möglich, sollte jedoch solchen Divertikeln vorbehalten bleiben, deren Hals sicher zu erreichen ist. Zur Rezidivprophylaxe muss die Technik der laparoskopischen Myotomie nach Gottstein/Heller beherrscht werden.