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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Brustrekonstruktion mit dem freien Bauchfettlappen (DIEP/TRAM): Patientenzufriedenheit und soziale Reintegration

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Brüner - Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Städtische Kliniken Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • O. Frerichs - Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Städtische Kliniken Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • S. Schirmer - Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Städtische Kliniken Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • A. Cervelli - Zentrum für Frauenheilkunde, Städtische Kliniken Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • H. Fansa - Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Städtische Kliniken Bielefeld, Bielefeld, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch6640

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch606.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Brüner et al.
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Einleitung: Der freie mikrovaskuläre Bauchfettlappen (TRAM / DIEP) ist die Standardmethode zur Rekonstruktion der weiblichen Brust. Die frühzeitigere Diagnose der Mammakarzinome durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und der steigende Anspruch der Patientinnen auf eine hohe Lebensqualität und erhaltende Integrität ihres Körpers haben zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen. Ziel der Nachuntersuchung war die Beurteilung der Patientenzufriedenheit und -Akzeptanz und des objektiven Befundes durch den Untersucher.

Material und Methoden: Zwischen 1/2004 und 06/2006 erfolgte bei 100 Patientinnen (Alter: 48a) der Brustaufbau mit 107 freien Bauchfettlappen (TRAM 76, DIEP 31), 93 ein- und 7 beidseitige. Bei 67 Brüsten wurde eine Primär-, bei 40 eine Sekundärrekonstruktion durchgeführt. In 37 Fällen wurden die Gefäße an die A/V. thoracica int., in 70 Fällen an die A/V. thoracodorsalis angeschlossen. Der Bauchdeckenverschluß erfolgte als Abdominoplastik mit Transposition des Nabels.Nach 6-12 Monaten wurden kleine Korrekturoperationen, wie die angleichende Straffung der Gegenseite oder aber auch die MAK-Rekonstruktion durchgeführt. Alle Operationen wurden vom gleichen Team ausgeführt, und auch das Nachbehandlungskonzept war bei allen Patientinnen gleich. Nach durchschnittl. 4 Monaten wurden alle mit Ausnahme von 3 bereits am metastasierten Mammacarzinom verstorbenen Patientinnen von einem Untersucher kontrolliert nachuntersucht. Beurteilt wurde das Ergebnis der Brust und des Bauches auf Parameter wie u.a. Symmetrie, Volumen, Narben, Adhäsionen, Bauchwandschwächen, etc. Im Vorfeld wurde den Patientinnen ein Fragebogen zugesandt, der sich sowie die berufliche und soziale Struktur vor und nach der Operation abfragte, als auch Fragen zum optischen und funktionellen Ergebnis der neuen Brust und des Bauches und der eigenen Akzeptanz und Zufriedenheit beinhaltete.

Ergebnisse: Komplikationen waren 3 Lappenverluste, 2 Lappenteilverluste (je ca. 15%), 3 Sofortrevisionen (1x Hämatom, 2x Thrombose Lappenvene), Wundheilungsstörungen am Bauch (4) und an der Brust (2). Bauchwandschwächen traten keine auf.Das ästhetische und funktionelle Ergebnis wurde sowohl von den Frauen wie auch vom Untersucher in mehr als 90 % als sehr gut eingestuft. Alle Patientinnen würden sich wieder für die Operation entscheiden. Die soziale und berufliche Reintegration, sowie die Akzeptanz der neuen Brust waren schnell und hoch.

Schlussfolgerung: Der freie Bauchfettlappen ist bei häufiger Anwendung ein sicheres Verfahren zur Rekonstruktion der Brust und bietet den Frauen ein ästhetisch natürliches Ergebnis, das eine schnelle Wiedereingliederung und Selbstannahme ermöglicht.