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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Ergebnisverbesserung durch intraoperative Qualitätssicherung: prospektive Studie zur Perfusionsobjektivierung mit der Laser-Fluoreszenz-Angiographie in der colorektalen Chirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Ch. Töns - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Düsseldorf
  • Ch. Rösel - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Düsseldorf
  • V. Fernandez-Jesberg - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Düsseldorf
  • J.J. Höer - Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7751

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch419.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Töns et al.
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Text

Einleitung: Wesentlicher Risikofaktor der Chirurgie des Colo-Rektums ist die bisher nur klinisch abschätzbare Durchblutung. Mit der Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA] steht ein gut validiertes, einfaches mobiles System zur direkten intraoperativen Anwendung zur Verfügung, dessen Wertigkeit in einer prospektiven Studie mit 491 Patienten untersucht wurde.

Material und Methoden: Bei 491 konsekutiv operierten Colon- und Rektumresektionen wurde die Anastomosenregion im direkten Vergleich zu einer normalperfundierten Dünndarmschlinge nach Injektion von 0,35 mg ICG-Pulsion® pro kg KG mit dem Laser-Fluoreszenz-System (IC-View®, Fa. Pulsion Medical Systems AG) intraoperativ untersucht. Weitere klinische Beurteilungskriterien waren im postoperativen Verlauf (bis 12. P.op. Tag) die Rate von Anastomoseninsuffizienzen, die Revisionsrate und das Auftreten symtomatischer postischämischer Stenosen.

Ergebnisse: : Die mittlere Verzögerung der Operationsdauer infolge der durchgeführten Messung betrug 6,8 ± SD 2,2 Minuten. Die Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA] hatte bei 384/491 (78,2 %) Resektionen rein konfirmative Bedeutung. Bei 21,8 % (107/491) bedingte die LFA-Messung intraoperativ einen Verfahrenswechsel. Bei 78/491 (15,9%) erfolgte eine Nachresektion des klinisch als “gut“ beurteilten Anastomosenschenkels, bei 22/491 (4,5 %) wurde ein protektives Stoma vorgeschaltet. Bei 1,4 % (7/491) wurde auf eine klinisch indiziert erscheinende Nachresektion verzichtet und so z.B. doch eine Pouch-Rekonstruktion möglich. Gesamtkomplikationsrate p.op. von 3,8 %, davon 2,24 % (n=11) revisionspflichtige Insuffizienzen, n = 6 (1,2 %) konservativ ausheilende Insuffizienzen sowie 0,6 % (n = 2) postischämische Spätstenosen.

Schlussfolgerung: Die intraoperative Laser-Fluoreszenz-Angiographie stellt nach den bisherigen Erfahrungen eine wertvolle intraoperative Entscheidungshilfe dar. Neben der digitalen Quantifizierung ist besonders das direkt auf dem Video intraoperativ kontrollierbare Anflutungsverhalten dem Chirurgen nicht nur anschauliche Hilfe sondern von direkt prozesssteuerndem klinischen Wert.