gms | German Medical Science

124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Neurologisches Outcome nach perioperativem Schlaganfall im Rahmen der Carotischirurgie

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author D. Böckler - Klinik für Gefäßchirurgie, Universität Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7931

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch293.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Böckler.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die Qualität der Carotisendarterektomie (CEA) wird an der perioperativen Schlaganfallrate gemessen. Langzeitergebnisse dieser Komplikation werden kaum erwähnt. Wir untersuchten deshalb Patienten zur Beurteilung des klinisch-neurologischen Langzeitverlaufes nach.

Material und Methoden: Zwischen 1998 und 2005 wurden bei 1.300 konsekutiven Patienten 1418 CEAs’ durchgeführt. Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse unter Berücksichtigung des zeitlichen Auftretens des Schlaganfalles (</>4h) und einer Behandlung in der stroke unit. Die Patienten wurden von einem unabhängigen Neurologen klinisch und duplexsonographisch nachuntersucht. Der neurologische Status wurde mit der modifizierten Rankin Skala (mRS) eingestuft. Rankin 0-2 wurde als geringradiges Behinderung und gutes klinisches Outcome definiert. Duplexsonographisch wurden die üblichen DEGUM-Kriterien angewandt.

Ergebnisse: 44 Patienten erlitten einen Schlaganfall (4x Hämorrhagie, 29x Ischämie, 4x unklar). 23 (52%) Patienten erlitten einen Schlaganfall binnen 4 Stunden, 20 Patienten (45%) danach. 16 erlitten einen schweren Schlaganfall und 21 einen leichten bzw. eine TIA. Bei 4 Patienten konnte der Schweregrad retrospektiv nicht definiert warden. 3 Patienten verstarben binnen 1 Woche apoplex-assoziiert. Eine Reoperation wurde bei 15 Patienten durchgeführt, v.a. bei frühzeitigen Schlafganfall <4 Stunden. 19 Patienten mit vorwiegend schwerwiegendem Schlaganfall wurden in die stroke unit verlegt.

Eine Nachuntersuchung erfolgte bei 32 Patienten (73%). Das mittlere Follow-up beträgt 16 Monate (0-66 Monate). 20 Patienten (63%) zeigten hatten eine gute neurologische Rehabilitation. Die Gesamt-Mortalität betrug 25%. Patienten mit ischämischem Insult und operativer Revision erholten sich im mittleren Follow-up besser (mRS 0-2: 77% vs. 53%; Fisher´s exact test p=0.25) und wiesen eine niedrigere Mortalität (8% vs. 35%; p=0.08).

Patienten der stroke unit hatten trotz initial höherem Schweregrad vergleichbar gute Ergebnisse wie die Gruppe der nicht verlegten Patienten (58% vs. 69%; p=0.71).

Schlussfolgerung: Patienten mit frühem perioperativem Schlaganfall sollten schnell einer Revision zugeführt werden. Die weitere Therapie auf einer stroke unit wird empfohlen.