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Das Wundnetz Thüringen – ein Beispiel für die ambulante und stationäre Zusammenarbeit
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Seit 2 Jahren existiert das Wundnetz Thüringen bestehend aus stationär und ambulant tätigen Kollegen mit Einbindung kooperierender Sanitätshäuser und Pflegediensten. Auf Grund des überregionalen Einzugsgebietes einer Universitätsklinik und den erforderlichen kurzen stationären Verweildauern ist für Patienten mit einer arteriellen Verschlusskrankheit und bestehenden Wunden die weitere ambulante Versorgung oft kompliziert zu organisieren.
Material und Methoden: Seit Gründung des Wundnetzes Thüringen und der Beteiligung eines überregional arbeitenden Sanitätshauses mit Bereitstellung von Fachpersonal konnte eine Grundlage für ein Monitoring auch weiter entfernt wohnender Patienten unter Anwendung eines online basierten Dokumentationssystemes gelegt werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Wundnetzes ist die regelmäßige mindestens monatliche interdisziplinäre Visite bei Patienten mit komplizierenden Wunden in einem ambulanten Behandlungszentrum.
Ergebnisse: Es wurden 495 überregional dokumentierte Patienten vom 01.01.2003 bis 31.12.2005 im Wundnetz Thüringen erfasst. Der gefäßchirurgische Arbeitsbereich der Friedrich-Schiller Universität Jena wurde in dieses voll integriert. Vor Entlassung der stationären gefäßchirurgischen Patienten erfolgte die erste Konsultation mit den zuständigen Wundschwestern bzw. Wundtherapeuten zur Absprache des weiteren Therapiekonzeptes. In der weiteren ambulanten Betreuung wurde eine fachliche Unterstützung der Pflegedienste dadurch ermöglicht. Eine regelmäßig durchgeführte Wunddokumentation wurde digital erfasst und in ein online verfügbares Dokumentationssystem eingespeist. Dadurch war eine Verlaufskontrolle und Mitbetreuung durch den stationär tätigen Arzt in der Wundbehandlung möglich. Vor Ort bildet eine dermatologische Schwerpunktpraxis den Anlaufpunkt für Patienten mit einer chronischen Wunde. Innerhalb eines Vertrages mit der AOK zur integrierten Versorgung konnten dort die ersten 114 ambulanten Patienten mit einer chronischen Wunde länger als 12 Monate bestehend nach einem ½ Jahr follow up nachuntersucht werden. 51% aller chronischen Wunden waren nach diesem Zeitraum abgeheilt.
Schlussfolgerung: Durch eine enge Verzahnung stationär und ambulant tätiger Ärzte, der Durchführung interdisziplinärer Wundkonsile, der Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden einschließlich der Befunddokumentation durch Fachpersonal kann die stationäre Verweildauer reduziert und die weitere suffiziente ambulante Betreuung gewährleistet werden. Das Wundnetz ist dabei ein geeignetes Instrument zur Qualitätssicherung der Behandlung und Basis für weitere Kooperationsformen.