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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Qualitätssicherung in der peripheren Nervenchirurgie durch neuropathologische Schnellschnittdiagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Bahm - Plastische und Handchirurgie, Franziskushospital, Aachen
  • C. Ocampo-Pavez - Plastische und Handchirurgie, Franziskushospital, Aachen
  • B. Sellhaus - Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen
  • J. Weis - Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum der RWTH AAchen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7855

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Published: October 1, 2007

© 2007 Bahm et al.
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Text

Einleitung: Schwere periphere Nervenverletzungen, insbesondere des Plexus brachialis, sollen bei ausbleibender funktioneller Reinnervation(smöglichkeit) schnell mikrochirurgisch rekonstruiert werden. Bei der autologen Nerventransplantation und beim Nerventransfer sind die Gewebequalität der proximalen und distalen Anschlüsse sehr wichtig und korrelieren mit dem Resultat.

Material und Methoden: Seit 1996 wurden bei etwa 250 Patienten mit Plexus-brachialis-Schädigung mikrochirurgische Rekonstruktionen mit intraoperativer Schnellschnittdiagnostik der proximalen Wurzelspender und der distalen Anschlüsse durchgeführt.Als Methode wurde im Schnell(gefrier)schnitt eine Hämatoxylin-Eosin (HE) Färbung verwandt und zusätzlich später aus Epon-Blöcken gewonnene Semidünnschnitte in Toluidinblau angefertigt. Alle Bewertungen wurden im Schnellschnitt klinisch-pathologisch diskutiert.

Ergebnisse: Von besonderer Bedeutung ist die histologische Qualität der proximalen Nervenwurzeln. Anzahl und Qualität der Faszikel, Erhalt der Binnenarchitektur, geringer Fibrosegehalt, Abwesenheit von Minifaszikeln oder neuromatösen Innervationszonen sind verlässliche Indikatoren für das Reinnervationspotential. Distale Zielnerven müssen ausserhalb der Verletzungszone liegen, sind aufgrund der fortgeschrittenen Denervierung aber nur bedingt interpretierbar. Für alle einzelnen Qualitätsmarker werden klinisch- pathologische Beispiele vorgestellt.

Schlussfolgerung: Da die mikrochirurgische Rekonstruktion peripherer Nerven eine einmalige Chance zur funktionellen Rekonstruktion ist, müssen für diesen Eingriff alle beinflussbaren Parameter optimiert werden. Neben korrekter Indikation und (frühem) Zeitpunkt muss im Eingriff in vielen Detailfragen mit Kenntnis der Nervenregeneration alles Mögliche getan werden, um durch eine optimale Neurotisation eine möglichst funktionelle Reinnervation zu erreichen. Die histologische Qualitätsprüfung der Anschlussstellen gehört mit Sicherheit dazu und hat sich klinisch bewährt.