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Vergleich der Ergebnisse navigierter und nichtnavigierter dorsaler Instrumentierungen traumatischer Wirbelsäulenverletzugen
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Im Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 15.09.2006 wurden insgesamt 122 dorsale Instrumentierungen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt. 65 Instrumentierungen wurden navigiert 57 nicht navigiert instrumentiert. Wir vergleichen die Ergebnisse beider Gruppen miteinander.
Material und Methoden: Die navigierten Instrumentierungen wurden prospektiv erfasst und retrospektiv mit den nicht navigierten verglichen. Verletzungsausmaß, -schwere und Alter wurden verglichen. Komplikationen, OP- und Durchleuchtungszeiten sowie Schraubenlagen wurden ermittelt.
Ergebnisse: In der Gruppe der navigierten Instrumentierungen wurden 13 mono-, 46 bi-, 4 tri- und 2 multisegmentale Fusionen durchgeführt. Bei 18 Patienten erfolgte eine zusätzliche ventrale Spondylodese. 68% der Verletzungen waren im thorakolumbalen Übergang lokalisiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 46 Jahre. In der Gruppe der nicht navigierten Instrumentierungen wurden 16 mono-, 34 bi-, 3 tri- und 2 multisegmentale Fusionen durchgeführt. Bei 19 Patienten erfolgte eine zusätzliche ventrale Spondylodese. 57% der Verletzungen waren im thorakolumbalen Übergang lokalisiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug ebenfalls 46 Jahre. Die Unfallursachen und Verletzungsschwere waren in beiden Gruppen gleich. Die durchschnittlichen OP-Zeiten betrugen in der navigierten Gruppe 156 Minuten in der nichtnavigierten 125 Minuten. Die durchschnittliche Durchleuchtungszeit betrug 151 Sekunden in der navigierten und 159 Sekunden in der nicht navigierten Gruppe. An Komplikationen wurden in der navigierten Gruppe 7 Wundrevisionen erforderlich. Zwei Schrauben mussten wegen Fehllagen neu platziert werden. In der nicht navigierten Gruppe waren ebenfalls 7 Wundrevisionen erforderlich. In dieser Gruppe wurden 12 Schraubenfehllagen diagnostiziert. Bei einer Patientin kam es 8 Monate nach der Operation zum Schraubenbruch von 2 transpedikulären Schrauben.
Schlussfolgerung: Beim nicht-navigierten Vorgehen zeigt sich nicht nur eine wesentlich höhere Rate an Fehllagen, insbesondere auch mittlere und revisionsbedürftige grobe Fehllagen traten auf. Das navigierte Vorgehen scheint somit die Qualität der transpedikulären Instrumentierung i.S. der Vermeidung mittlerer und grober Fehllagen deutlich zu verbessern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt benötigt man für das navigierte Vorgehen jedoch noch eine deutlich längere OP-Zeit.