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Endoskopische Behandlungsmethoden der Anastomoseninsuffizienz nach Rektumresektion im Vergleich zur konventionellen chirurgischen Therapie
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Anastomoseninsuffizienzen stellen mit einer Inzidenz von ca. 10 % eine bedeutende Komplikation nach Rektumresektion dar. Bezüglich des therapeutischen Procedere besteht derzeit kein Konsens über ein standardisiertes Vorgehen. Ziel unserer Studie war es, die konventionelle Versorgung mittels Ileostomaanlage mit endoskopischen Behandlungsmethoden zu vergleichen.
Material und Methoden: Von Januar 2000 bis Januar 2006 erfolgten an unserer Klinik 374 Rektumresektionen mit primärer Kontinuitätswiderherstellung. Bei insgesamt 36 Patienten kam es zu einer Anastomoseninsuffizienz mit einer Insuffiziensrate von 9,6%. Gegenüber der konventionellen chirurgischen Versorgung mittels Ilestomaanlage erfolgte bei unserem Studienkollektiv eine endoskopische Therapie bestehend aus endoskopischer Lavage, endoluminalen Vakuumdrainage (EndoVac), endoskopischen Naht und Fibrininjektion sowie Stenteinlage. Die Ergebnisse wurden bezüglich Hospitalisationszeit, Heilungsergebnis und Wiederherstellung der Darmpassage analysiert.
Ergebnisse: Bei 24 Patienten erfolgte eine endoskopische Behandlung, welche sich aus Stenteinlage (n=10), endoluminaler Vakuumdrainage (n=10), endoluminaler Naht (n=2) und Fibrininjektion (n=2) zusammensetzte. Im Verlauf dieser Therapie wurde in 19 Fällen die zusätzliche Anlage eines Ileostomas notwendig. In 7 Fällen konnte eine Ausheilung ohne chirurgische Intervention erzielt werden. In der Vergleichsgruppe erhielten 12 Patienten im Rahmen der konventionell chirurgischen Therapie ein protektives Ileostoma. Die durchschnittliche Hospitalisationszeit betrug 25 Tage für die endoskopische Behandlung und 29 Tage bei endoskopischer Behandlung mit Stomaanlage gegenüber 32 Tagen bei konventioneller Versorgung.
Schlussfolgerung: Die endoskopische Behandlung von Anastomoseninsuffizienzen vereinfacht das therapeutische Prozedere und begünstigt die lokale Heilungstendenz bei potentiell reduzierter Hospitalisationsdauer.