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124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

01. - 04.05.2007, München

Entwicklungen in der chirurgischen Therapie des Ösophaguskarzinoms: Eine prospektive 20-Jahres Analyse

Meeting Abstract

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  • corresponding author I. Gockel - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • M. Domeyer - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • T. Junginger - Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 124. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 01.-04.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgch7832

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2007/07dgch112.shtml

Published: October 1, 2007

© 2007 Gockel et al.
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Einleitung: Ziel der Untersuchung war die Analyse der Entwicklung der chirurgischen Therapie des Ösophaguskarzinoms über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Material und Methoden: Zwischen 9/1985 und 9/2005 wurden in unserer Klinik 470 Ösophagusresektionen wegen eines Karzinoms durchgeführt. Als Regeleingriff erfolgte bei Patienten mit Adenokarzinom eine transhiatale und bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom eine transthorakale Resektion des Ösophagus. Die Patientendaten wurden prospektiv erfasst und der Beobachtungszeitraum in zwei Dekaden aufgeteilt. Der 1. Abschnitt (9/1985-9/1995) (D1) umfasst 184 Patienten, in der 2. Dekade (10/1995-9/2005) (D2) wurden 286 Patienten reseziert. Das Langzeitüberleben wurde nach Kaplan und Meier geschätzt und mit Hilfe des Log rank-Tests auf signifikante Unterschiede überprüft.

Ergebnisse: Das Alter nahm von 56,5 auf 60,2 Jahre im Median signifikant zu (p=0,001), während die ASA-Klassifikationen in D2 eine geringeres Risikoprofil ergaben (p=0,022). Das Geschlechterverhältnis blieb in beiden Abschnitten gleich mit einem Anteil von 84% männlicher Patienten. Unter den histologischen Tumortypen zeigte sich eine signifikant unterschiedliche Entwicklung mit einem Anstieg des Adenokarzinoms (26,1 vs. 46,7%) im Vergleich zum Plattenepithelkarzinom (62,0% vs. 49,6%) (p<0,001). Korrelierend hierzu nahm die Rate an transhiatalen Resektionen signifikant zu (p<0,001). Signifikant günstigere UICC-Stadien fanden sich in der 2. Dekade (p=0,02). Die 30-Tage Letalität war in beiden Zeitintervallen nicht signifikant verschieden (12/184 Pat. in D1 vs. 15/286 Pat. in D2) (p>0,05). Das Langzeitüberleben war in beiden Abschnitten ohne signifikante Differenz (mean: 38 +/- 4 Monate (D1) vs. 37 +/- 3 Monate (D2)) (Log rank-Test: p=0,2155). Im Gegensatz zum Plattenepithelkarzinom fand sich eine signifikant besser.

Schlussfolgerung: Das Langzeitüberleben konnte in der letzten Dekade insbesondere für das Adenokarzinom des Ösophagus signifikant verbessert werden. Die Daten bestätigen unser Konzept des anhand des Tumortyps orientierten operativen Vorgehens beim Adenokarzinom. Multimodale Konzepte sind in der Therapie des Plattenepithelkarzinoms zur Verbesserung der Prognose essentiell.