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Erste Ergebnisse der minimal-invasiven Stabilisierung von ACG-Luxationen mit dem retrograd eingebrachten Tight-Rope-System
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Aktuell steht die operative Versorgung der Tossy-III-Verletzung in kontroverser Diskussion. Es sind zahlreiche verschiedene Operationsmethoden beschrieben. Die implantatfreie Stabilisierung dieser Verletzungen nimmt deutlich zu. Das Tight-Rope System (Fa. Arthrex) wurde als Alternative zur Stellschraube bei der Syndesmosenverletzung entwickelt. Es soll die Frage geklärt werden, ob dieses System zur minimal-invasiven Versorgung von Luxationen des AC-Gelenkes geeignet ist.
Material und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden insgesamt 10 Patienten mit einer Tossy III Verletzung minimal-invasiv mit dem Tight-Rope-System versorgt. Alle Patienten wurden in einem Zeitraum von 6 Monaten nachuntersucht. Es werden drei kleine Stichinzisionen benötigt. Das Fadensystem verbindet die Klavikula mit dem Korakoid stabil über zwei kleine Titanplättchen. Die Bewertung erfolgte durch die Anwendung des Neer-Score, des Constant-Score und des DASH-Score.
Ergebnisse: Die Operationszeit betrug bei den letzten Operationen (Learning process) zwischen 20 und 30 Minuten. Bei zwei Patienten kam es aufgrund der Knotenlage auf der Klavikula zu Fadenirritationen, die bei einem Patienten zu einer operativen Revision zwang. Bei den letzten 7 Patienten wurde deshalb das Tight-Rope System umgedreht und der Knoten erfolgte unter dem Korakoid. Dadurch traten keine Wundheilungsstörungen mehr auf. Alle Patienten zeigten kein Rezidiv und waren voll belastbar. Bei der Auswertung der Bewertungsscores zeigten 8 Patienten exzellente, 1 Patient zufriedenstellende und 1 Patient mäßige Ergebnisse. Die durchschnittliche subjektive Patientenzufriedenheit wurde mit einem Punktwert von 29,4 im DASH-Score ermittelt.
Schlussfolgerung: Mit dem retrograd eingebrachten Tight-Rope steht ein einfaches und schnelles System zur minimal-invasiven Versorgungen von Luxationen des AC Gelenkes zur Verfügung. Im Gegensatz zur Bosworth-Schraube kann die Klavikula durch das Fiber-Wire Fadensystem auch Dreh- und Scherbewegungen durchführen ohne dass es zu einer Lockerung des Implantates kommt. Eine Entfernung entfällt. Weitere Untersuchungen an einem größeren Patientenkollektiv scheinen gerechtfertigt zu sein, wenn der Knoten am Korakoid angelegt wird.