Article
Langzeitergebnisse nach 238 Pankreatoduodenektomien von Pankreaskopf- und periampullären Karzinomen
Search Medline for
Authors
Published: | October 1, 2007 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Eine niedrige perioperative Mortalität hat zu einer Zunahme von Pankreatoduodenektomien (PD) wegen Pankreaskopf- und periampullären Karzinomen geführt. Trotz verbesserter onkologischer Therapien ist die Prognose dieser Erkrankungen bescheiden, und Risikofaktoren für das Überleben werden oft kontrovers diskutiert. Wir evaluierten deshalb unsere onkologischen Ergebnisse nach PD seit 1994.
Material und Methoden: Bei 238 Patienten erfolgte eine PD unter potentiell kurativer Intention: 146 Pankreaskopfkarzinome (PaCa), 92 periampulläre Karzinome (PeriCa; 43 Papillenkarzinome, 40 distale Choledochuskarzinome, 9 Duodenalkarzinome). Das Langzeitüberleben wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse, unabhängige prognostische Faktoren durch die Cox-Regressionsanalyse ermittelt.
Ergebnisse: Die perioperative Mortalität betrug 4%. Bei 74% der Patienten konnte eine R-0-Resektion erzielt werden. Die 5-Jahres-Überlebensrate war bei PaCa schlechter als bei PeriCa (16% vs. 19%; p<0,03). In der multivarianten Überlebensanalyse konnten insgesamt, und auch für beide Gruppen der Tumorentitäten getrennt, signifikante Risikofaktoren identifiziert werden: Negativer Lymphknotenstatus (p<0,05), low grade Tumoren (G 1/2; p<0,01) und negative Schnittränder (p<0,03) waren mit einem besseren Überleben assoziiert. Überraschenderweise zeigte sich in der Multivarianzanalyse auch, dass Frauen ein signifikant schlechteres Überleben aufwiesen als Männer (p=0,03; in beiden Tumorentitäten).
Schlussfolgerung: Nach potentiell kurativer PD haben Patienten mit einem periampullären Karzinom eine leicht bessere Prognose als Patienten mit einem Pankreaskopfkarzinom. Die onkologische Prognose wird durch die Tumorbiologie/-ausdehnung (Grading, Lymphknotenbefall), den Resektionsstatus und, hier überraschend, durch das Geschlecht mitbestimmt.