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Früh- und Spätergebnisse nach Operation von nicht parasitären gutartigen Leberzysten
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Published: | October 1, 2007 |
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Einleitung: Symptomatische solitäre oder multiple Leberzysten gelten als gute, wenn auch seltene Indikationen für laparoskopische Therapie. Die Spanne der berichteten Rezidivraten reicht bis 47%.
Material und Methoden: Aus einer zur internen Qualitätssicherung erstellten prospektiven Datenbasis wurden konsekutive Patienten selektiert, bei denen zwischen 1995 und 2004 eine oder mehrere gutartige, nicht parasitäre Leberzysten mittels Leberzystenentdachung operiert wurden. Nicht berücksichtigt wurden vom Pathologen nebenbefundlich zufällig entdeckte kleine Zysten im Leberresektat. Alle noch lebenden Patienten wurden mittels Fragebogen nach Lebererkrankungen, Beschwerden, Zysten-Rezidiven oder neu aufgetretenen Leberzysten befragt. Der mediane Zeitabstand zur Operation betrug 55 (8-121) Monate.
Ergebnisse: Es wurden 29 Frauen und 5 Männer wegen solitärer (10) oder multipler (19) Leberzysten, polyzystischer Leber und Nierendegeneration (PCLND, 4) oder Zystenleber (1) elektiv operiert. 5 Patienten waren auswärts mit perkutaner Drainage bzw. Zystenfensterung vorbehandelt, bei 2 dieser Patienten waren die Leberzysten bereits vorher auswärts rupturiert. 32 Patienten (94%) hatten zum Zeitpunkt der Operation unspezifische Oberbauchbeschwerden. Die beiden restlichen Patienten hatten größenprogrediente Zysten von 7 bzw. 20 cm Durchmesser. 7 Patienten wurde wegen abdomineller Voroperationen oder begleitender Krankheiten (z.B. Magenkarzinom, Nierenkarzinom) primär laparotomiert, bei 27 Patienten wurde die Operation laparoskopisch begonnen. Wegen ausgeprägten Adhäsionen nach vorangegangener Cholezystektomie bzw. einer Kohlendioxyd-Embolie im zweiten Fall war jeweils einmal ein Umstieg notwendig. Bei 25 Patienten wurden die einzige oder die größte Leberzyste, bei 8 Patienten multiple Zysten mittels Leberzystenentdachung entfernt. 1 Patientin mit Zystenleber wurde zusätzlich segmentektomiert. Bei 14 Patienten (41%) wurden Netzplomben implantiert. Die entfernten Zysten hatten einen medianen Durchmesser von 10,5 cm (Range für solitäre: 7 cm bis 19 cm, für multiple 4 cm bis 23 cm). Eingriffsspezifische Probleme traten in 3 Fällen (9%) auf: Zwei laparoskopisch operierte Patientinnen entwickelten ein Biliom, welches perkutan drainiert wurde. Bei einer konvertierten Patientin bildete sich ein Biliom, welches nach mehrfachen frustranen perkutanen Drainageversuchen konventionell revidiert werden musste. Es gab keine postoperativen Sterbefälle. 2 Patienten waren zum Zeitpunkt der Umfrage verstorben (Magenkarzinom bzw. Herzversagen nach Reoperation wg. Narbenhernie). Von den 32 verbliebenen Patienten antworteten 30 (94%). 14 Patienten befanden sich noch in regelmäßiger ärztlicher Kontrolle. 21 (70%) waren beschwerdefrei, 9 gaben Oberbauch-, Rücken- oder Narbenbeschwerden an. Kein Patient zeigte symptomatische oder behandlungsbedürftige Leberzysten. 2 Patienten entwickelten symptomatische Narbenbrüche. Bei einer Patientin bildeten sich an 2 Trokareintrittsstellen Narbenbrüche aus, die operativ verschlossen wurden. Ein primär laparotomierter Patient verstarb nach einer extern durchgeführten Narbenbruchoperation postoperativ.
Schlussfolgerung: Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 55 Monaten beträgt unsere Gesamt-Rezidiv-Rate 0%, so dass keine weiteren Interventionen notwendig wurden. Daher empfehlen wir, wenn nicht andere Gründe dieses verbieten, im Falle von nicht parasitären gutartigen Leberzysten (solitär, multipel und polyzystisch) die laparoskopische Leberzystenentdachung.