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Randomisierte Studie zum Vergleich von laparoskopischer Sigmaresektion und laparoskopisch-assistierter Sigmaresektion über Pfannenstiel-Inzision zur Behandlung der Sigmadivertikulitis
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Die elektive Operation der Sigmadivertikulitis wird heute in der Regel in laparoskopischer oder laparoskopisch assistierter Technik durchgeführt. Während bei der laparoskopischen Operation das Absetzen des Darms und die Anastomosierung intrakorporal erfolgt und sich die Hautinzision auf eine etwa 5 Zentimeter lange Miniinzision zur Darmextraktion beschränken kann, wird bei der laparoskopisch unterstützen Technik lediglich die Darmmobilisation endoskopisch vorgenommen, während die Resektion des Darms und die Anastomosierung über eine Pfannenstiel-Inzision vorgenommen wird. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, zu überprüfen, ob die minimal-invasive laparoskopsiche Technik der etwas invasiveren laparoskopisch-assistierten Technik überlegen ist.
Material und Methoden: Achtundvierzig Patienten mit einer Indikation zur elektiven oder früh-elektiven Sigmaresektion wegen Divertikulitis wurden in einem randomisierten Studiendesign der laparoskopischen Resektionstechnik mit intrakorporaler Double-Staple-Anastomose und Darmextraktion über einer linksseitige Unterbauch-Miniinzision (Gruppe A) oder der laparoskopisch-assistierten Operation mit Darmresektion und offener Anastomosierung über eine Pfannenstiel-Inzision (Gruppe B) zugeordnet. Die postoperative Schmerztherapie erfolgt in Form der Patienten-kontrollierten Analgesie mit Piritramid. Als Zielkriterien wurden der kumulative Schmerzmittelverbrauch an den postoperativen Tagen 1-4, die auf einer visuellen Analogskala angegebene Schmerzintensität an den Tagen 1-7, das Wiedereinsetzen der Darmfunktion und die Lungenfunktion an den Tagen 2, 3, 5 und 7 im Vergleich zur präoperativen Situation untersucht
Ergebnisse: Von den 48 eingeschlossenen Patienten konnten 42 entsprechend der Randomisierung operiert werden, 21 in jeder Gruppe. Sechs Patienten konnten nicht berücksichtigt werden, da in vier Fällen aufgrund technischer Schwierigkeiten eine konventionelle Resektion über eine mediane Laparotomie und in zwei Fällen trotz der im Rahmen der Randomisierung erfolgten Zuordnung zur Gruppe A die Beckenpräparation über eine Pfannenstielinzision vorgenommen werden musste. Die Schmerzintensität zeigte zwischen den Gruppen keinen signifikanten Unterschied. Der kumulative Schmerzmittelverbrauch über die ersten vier Tage war zwischen den Gruppen äquivalent mit 59 (9-171) (Gr. A) vs. 60 (18-150) (Gr. B) mg Piritramid (p=0.96). Ebenso fand sich kein signifikanter Unterschied in der Lungenfunktion gemessen als FVC und FEV1 an den Tagen 2, 3, 5 und 7. Das Wiedereinsetzen der Darmfunktion wurde in Bezug auf den ersten Abgang von Winden von den Patienten beider Gruppen für den 2. (1.-3.) posteroperativen Tag angegeben, während der erste Stuhlgang in Gruppe A am 4. (2.-7.) in Gruppe B am 3. (1.-7.) Tag beobachtet (p<0.05).
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Sigmaresektion mit intrakorporaler Anastomose und Darmextraktion über eine Miniinzision bietet innerhalb der ersten 7 postoperativen Tage keinen eindeutigen Vorteil gegenüber der laparoskopisch assistierten Operation mit offen-chirurgischer Darmresektion und Anastomosierung über eine Pfannenstielinzision.