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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Ergebnisse der überwiegend konservativen Therapie der Leberverletzung bei stumpfem Abdominaltrauma

Meeting Abstract

  • corresponding author G. Woeste - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • F. Walcher - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • C. Wullstein - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • C. Ziesel - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • W.O. Bechstein - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • I. Marzi - Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5590

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch542.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Woeste et al.
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Einleitung: Diagnostik und Therapie des Abdominaltraumas innerhalb der ersten Stunden sind entscheidend für das primäre Überleben des Patienten. Die Entscheidung über ein primär konservatives oder operatives Vorgehen ist daher weitreichend.

Material und Methoden: In der Zeit von 9/2002 bis 8/2005 wurden 1214 Patienten über unseren Schockraum aufgenommen. Bei allen Patienten wurde im Rahmen der Primärdiagnostik eine CT von Schädel, Thorax und Abdomen durchgeführt. Anhand einer retrospektiven Analyse wurde die Therapie der Leberverletzungen untersucht. Hierbei wurden primär konservative und operative Therapie gegenübergestellt.

Ergebnisse: Von den insgesamt 1214 Patienten waren 865 (71,3%) Männer und 349 (28,7%) Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 39,1 ±21,9 Jahren. Bei 219 (18,0%) Patienten lag eine abdominelle Verletzung vor. In 48/219 (21,9%) Fällen fand sich in der Schockraumdiagnostik eine Leberverletzung durch stumpfes Bauchtrauma. Als abdominelle Begleitverletzung fand sich eine Beteiligung der Milz (12/48, 25%), der Niere (7/48, 14,6%) oder des Darmes/Mesenteriums (2/48, 4,2%). Eine primär konservative Therapie der Leberverletzung wurde bei 36/48 (75%) eingeleitet, bei 2 Patienten erfolgte die Operation primär aufgrund der begleitenden Milzruptur. Im Verlauf musste kein Patient sekundär operiert werden. Bei einem Patienten (2,1%) kam es nach Leberruptur zur Ausbildung eines Bilioms das interventionell drainiert wurde. Sieben (14,6%) Polytraumen verstarben, 1/7 (14,3%) aufgrund der Leberverletzung.

Schlussfolgerung: Leberverletzungen bei stumpfem Abdominaltrauma können in der Mehrzahl der Fälle bei entsprechender Überwachung und Kreislaufstabilität konservativ behandelt werden. Abdominelle Begleitverletzungen - insbesondere die Milzruptur – können eine operative Intervention notwendig machen.