gms | German Medical Science

123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Welchen Stellenwert hat das Patientenmanagement und klinische Behandlungspfade im täglichen Ablauf einer chirurgischen Klinik?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author U. Pohlen - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. Rieger - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • J.P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charité Campus Benjamin Franklin Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4677

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch430.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Pohlen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Zur Verbesserung des chirurgischen stationären Patientenaufenthaltes haben wir seit 2003 in unserer Klinik ein Patientenmangment (PM) eingeführt. Alle elektiven Operationen sollten darüber geplant und vorbereitet werden. Seit 8/2004 wurden zusätzlich klinische Behandlungspfade als Ergänzung während des stationären Aufenthaltes eingeführt. Diese enthalten: Ärztliche Leitlinien, Algorithmus der Anästhesie, Pflegeplan, pflegerische Leitfäden, Standards, Checklisten und Protokolle.Ziel war der verbesserte Patientenkomfort, die Verkürzung der Verweildauer durch praestationäre Diagnostik und Anästhesievorstellung über unser Patientenmangment sowie Steigerung der Effektivität durch die klinischen Behandlungspfade

Material und Methoden: Gesehen wurden über unser Patientenmangment ca. 20% unserer stationären Patienten anfänglich kleinere chirurgische Eingriffe wie Cholezystektomien, Hernien und Struma nodosa seit dem letzten Jahr wurden zunehmend alle Patienten durch unser Patientenmangment (PM) gesehen werden. Im PM erhielten die Patienten einen Fragebogen der nach Beendigung des stationären Aufenthaltes wieder eingesammelt wurde. Abgefragt wurde die Zufriedenheit mit der Organisation, ärztlichen Personal, Pflegekräften, Unterbringung und dem Speiseplan.. Ein weiterer Fragebogen wurde durch die Stationsärzte ausgefüllt. Hierin ging es um die veränderungen im täglichen Stationsablauf seit Einführung des PM und der Behandlungspfade.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1588 Patienten über das PM innerhalb der letzten 3 Jahren betreut. Insgesamt kam es zu einem Anstieg der Fallzahlen um 11,5%, des weiteren konnte bei 75% der Patienten am Aufnahmetag die Operation erfolgen. Reduziert wurde die Patientenverweildauer im Schnitt um 2,5 Tage. Die Patienetzufriedenheit mit den organisatorischen Abläufen wurde von 80% als sehr gut bezeichnet. Auch das ärztliche und das Pflege-Personal wurde zu 78>% als sehr gut bezeichnet. Mängel ergaben sich nur bei der räumlichen Unterbringung und beim Essen welches jeweils nur von 20% als sehr gut bezeichnet wurde. Bei den Stationsärzten wurde das PM als auch die Behandlungspfade von 100% der Kollegen als sehr gut befunden. Durch die vorbereiteten Patienten und klar strukturierte Behandlungspfade wurde die administrative Arbeit der Stationsärzte um ca. 50% reduziert bei gleichzeitiger Verbesserung der Motivation.

Schlussfolgerung: Seit Einführung des Patientenmangment konnten wir zum einen die deutlich Verweildauer reduzieren und die Patienten- und Arzt-Zufriedenheit verbessern. Die Einführung der klinischen Behandlungspfade hat den Stationsablauf standardisiert, Diagnostik und Patientenaufenthalt reduzieren, die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung steigern. Im Rahmen der DRG und der Qualitätskontrolle ist eine chirurgische Klinik ohne PM und Patientenpfade kaum mehr vorstellbar.