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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Programmiertes Debridement kombiniert mit Jet-Lavage bei ausgedehnten Infektionen der Hand

Meeting Abstract

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  • corresponding author R. Ketterl - Klinikum Traunstein, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
  • W. Eich - Klinikum Traunstein, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
  • V. Zimmermann - Klinikum Traunstein, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4904

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Published: May 2, 2006

© 2006 Ketterl et al.
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Einleitung: Infektionen im Bereich der Hand können wegen der speziellen anatomischen Verhältnisse (Sehnenscheiden, Fascienräume, Carpaltunnel) sich schnell zu komplikationsträchtigen Prozessen ausweiten. Das Ziel der Behandlung muss daher eine rechtzeitige, kompetent und konsequent durchgeführte chirurgische Behandlung sein.

Material und Methoden: Im Zeitraum I/95 – 12/04 wurden 141 Patienten (87 Männer, 54 Frauen), Alter 39,3 (7 – 83) Jahre mit ausgedehnten Infektionen im Handbereich operativ behandelt. Als Ursache für die ausgedehnte Infektion fand sich ein Bagatell-Trauma bei 51 (36,2%) Pat., eine postoperative Infektion bei 44 (31,2%) Pat., eine spontane Entstehung bei 20 (14,2%) Pat., eine Tierbissverletzung bei 12 (8,5%) Pat., eine Menschenbissverletzung bei 1 (0,7%) Pat. und eine Infektion nach komplexer Handverletzung bei 13 (9,2%) Pat.

Therapiekonzept: Sofortige operative Revision nach Diagnosestellung mit umfassendem Debridement zur Entfernung aller infizierten und nekrotischen Gewebeanteile. Die operative Behandlung wird kombiniert mit einer Wundspülung unter Anwendung der Jet-Lavage. Bei den Pat. erfolgt ein programmiertes Debridement im 24 – 48 Stundenintervall, jeweils kombiniert mit einer Jet-Lavage, bis keine Infektionsvorgänge mehr stattfinden.

Ergebnisse: Experimentelle Untersuchungen bei 10 Pat. zeigten signifikante Reduktionen der Keimzahlen in allen Gewebeanteilen. Tabelle 1 [Tab. 1].

Klinisches Resultat: Bei 130 Pat. konnte die Infektion zur Ausheilung bzw. Infektberuhigung gebracht werden. 5 Pat. waren wegen persistierender Infektion anderen Orts weiterbehandelt worden. 6 Urlaubsgäste wurden am Heimatort weiterbehandelt. Dabei waren im Durchschnitt 3,9 Eingriffe pro Pat. erforderlich. Die Nachuntersuchung von 92 Pat. ergab ein sehr gutes und gutes Ergebnis bei 78% der Pat.. Ein befriedigendes Ergebnis zeigten 13 Pat. und ein schlechtes Resultat mit starker Einschränkung war bei 8 Pat. nachzuweisen.

Schlussfolgerung: Durch eine früh einsetzende, exakt und konsequent durchgeführte Therapie kann eine frühzeitige Infektberuhigung unter Erhalt der anatomischen Strukturen erreicht werden. Eine Wiederherstellung der Funktion ist daher auch bei schweren Infektionen der Hand möglich.