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Ergebnisse nach simultaner Leberteilresektion bei synchronen Lebermetastasen kolorektaler Karzinome
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Das operative Vorgehen bei synchronen Lebermetastasen kolorektaler Karzinome ist kontrovers. Ziel dieser Studie war es die Ergebnisse und das postoperative Risiko simultaner Leberresektionen und im Intervall durchgeführter Leberresektionen bei synchronen Lebermetastasen kolorektaler Karzinome zu vergleichen.
Material und Methoden: Zwischen Januar 1988 und August 2004 wurden in unserer Abteilung 202 Patienten mit synchronen Lebermetastasen kolorektaler Karzinome leberteilreseziert, von welchen 38 Patienten eine simultane Resektion erhielten und 164 Patienten im Intervall reseziert wurden. Die Ergebnisse der Patienten wurden von einer prospektiven Datenbank hinsichtlich der perioperativen Ergebnisse und des Langzeitüberlebens analysiert.
Ergebnisse: Simultane Leberresektionen wurden statistisch signifikant häufiger bei Kolonkarzinomen (p=0.004), einer geringeren Anzahl von Lebermetastasen (p=0.054) und weniger ausgedehnten Leberresektionen (p<0.001) durchgeführt. Beide Gruppen wiesen eine vergleichbare postoperative Morbidität auf, wohingegen Patienten mit simultaner Leberteilresektion eine statistisch signifikant höhere postoperative Letalität aufwiesen (p=0.012). Von den nach simultaner Leberteilresektion postoperativ verstorbenen Patienten wurden alle mit einer Major-Resektion behandelt und drei von vier Patienten waren 70 Jahre oder älter. Das Langzeitüberleben nach formal-kurativer Resektion war zwischen beiden Gruppen statistisch nicht signifikant unterschiedlich.
Schlussfolgerung: Simultane Resektionen synchroner Lebermetastasen und des kolorektalen Primärtumors können in selektionierten Patienten mit gleichem postoperativem Risiko wie bei im Intervall Resezierten durchgeführt werden. Nach den vorliegenden Ergebnissen könnten das Alter des Patienten und das Ausmaß der Leberresektion wichtige Selektionskriterien zur Auswahl geeigneter Patienten darstellen.